Konzept und Planung der bau-, signal- und markierungstechnischen Massnahmen und Wegweisungsketten für die Führung des Fussverkehrs zum und vom ESAF-Gelände (Eidgenössisches Schwing und Älplerfest)
Problemstellung
Das Eidgenössische Schwing- und Älplerfest (ESAF) fand vom 26.-28.08.2022 zum ersten Mal im Kanton Basel-Landschaft statt. Das ESAF-Festgelände lag eingebettet zwischen Siedlungsgebieten, Bahnlinie, Autobahn und Hülftengraben im Bereich Rheinebene und Ergolztal. Die Topografie, enge Bebauung und komplexe Verkehrsinfrastruktur auf engstem Raum hatte auch Einfluss auf die Führung des Fussverkehrs.
Die ESAF-Arena auf dem Festgelände Hülften fasste 50'900 Zuschauerinnen und Zuschauer. Da letztendlich alle Besucherinnen und Besucher zu Fuss unterwegs waren, mussten auf 12 ausgeschiedenen Routen eine umfangreiche und differenzierte Wegweisung der Personenströme angebracht werden.
Um im Bahnhof Pratteln die grossen Personenströme zu lenken, musste von der Südseite des Bahnhofs eine temporäre Passerelle zum Mittelperron erstellt werden.
Herausforderungen
Die Wegweisung für die Personenströme auf den 12 Routen mussten in beiden Gehrichtungen klar verständlich, lückenlos, einfach zu montieren, auch nachts sichtbar, witterungsbeständig, nachhaltig und kostengünstig sein. Die Routen für die Personenströme wurden so gewählt, dass sie aus Sicherheits- und Kapazitätsgründen konfliktfrei zu den öV-Linien, zum Anwohnerverkehr und zu den Blaulichtkorridore verliefen.
Um den Ansturm auf die Shuttlebusse zu bewältigen, wurde ein Tröpfli-Zählsystem vor dem Hülfte-Kreisel (Abfahrtsort der Shuttlebusse zum Autoparkplatz) eingerichtet.
Zielsetzung
Sichere, bequeme, hindernisfreie, möglichst Umweg freie, gut ausleuchtete und optimal signalisierte Wegführung für den Fussverkehr in beiden Richtungen zum / vom Festgelände
Auftraggebende
Verein Eidgenössisches Schwing- und Älplerfest 2022 Pratteln im Baselbiet.
Auftragnehmende
Die Abteilungen delegierten die anfallenden Aufgaben und Arbeiten an die entsprechenden Ressorts. Das Ressort Fuss-/Veloverkehr wurde von Andreas Stäheli betreut.
Planungsteam
Die Abteilung Verkehr (Leitung Benedikt Weibel) bestand aus den Ressorts öffentlicher Verkehr, Motorisierter Individualverkehr, Parkraum, Fuss-/Veloverkehr, Transportzentrale, Signaletik und Anlieferung.
Während der Planung und Umsetzung arbeitete das Ressort Fuss-/Veloverkehr eng und ständig mit den SBB (Personenströme vom/zum Bahnhof), der Abteilung Sicherheit (Polizei BL, Evakuierung, Verkehrssicherheit, Crowd Management), der Beherbergung (Camping- und Zeltplätze), dem Zivilschutz (Helfereinsätze), der Infrastruktur (Bauten) sowie mit dem Ressort Signaletik und den involvierten Gemeinden zusammen.
Planing
2018 Aufbau der Organisation im Ressort Verkehr und erste Besprechungen
2019 Skizzenentwürfe zur Erschliessung Bahnhof Pratteln, Entwurf Verkehrskonzept Stufe Fuss-/Veloverkehr, Detailskizzen Verkehrsmassnahmen
2020 Kontakte mit Abteilungen und Ressorts, Verkehrskonzept und Massnahmenplanung vertiefen, Wegweiserstandorte evaluieren
2021 Routenpläne Fussverkehr entwerfen, Wegweiserstandorte und -kette definieren, Signaletik der Wegweiser entwerfen, Wegweisung der verschiedenen Personenströme zwischen Festgelände und Bahnhof Pratteln mit SBB besprechen, Crowd Management mit Sicherheit klären
2022 Wegweiser der verschiedenen Personenströme zwischen Festgelände und Bahnhof Pratteln mit SBB konkretisieren, neue Linienführung Hornussenplatz entwerfen, Signaletik und Wegweiser entsprechend anpassen, Pläne und Objektdatenblätter anpassen, Tröpfli-Zählersystem beim Hülftenkreisel koordinieren, Schlussbericht verfassen
Kosten
Der Aufwand für die Planung, Realisierung, Umsetzung und Betreuung im Ressort Fuss- und Veloverkehr betrug im Zeitraum 2018-2022 ca. 1'800 Stunden, davon im Bereich Fussverkehr ca. 1'200 Stunden. Die Mithilfe im OK erfolgte ehrenamtlich.Für die Montage und Demontage der ca. 200 Wegweiser für den Fussverkehr wurden zusätzliche Leistungen durch Angehörige des Zivilschutzes erbracht.