Schlieren (ZH) - Begegnungszone Sägestrasse als Teil der Fussgänger-Achse Nord-Süd

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Die Neugestaltung der Sägestrasse ist Teil einer Aufwertungsstrategie, welche die gesamte Nord-Südachse von Schlieren umfasst. Einige Abschnitte sind bereits realisiert, andere sind noch in Bearbeitung.


Ausgangslage
Die Sägestrasse befand sich in einem schlechten Zustand und musste dringend saniert werden. Sie befindet sich in einem städtebaulich sensiblen Bereich im alten Dorfkern und ist gemäss Stadtentwicklungskonzept Teil der Nord-Süd-Achse, welche mit Verkehrsberuhigungs- und Gestaltungsmassnahmen für den Fuss- und Veloverkehr aufgewertet werden soll. Gleichzeitig hat die Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal (GBL) an der Sägestrasse vier Mehrfamilienhäuser erstellt. Im Baurechtsvertrag mit der Stadt und in der Baubewilligung wurde vereinbart, dass gemeinsam mit der Stadt ein „Dorfplatz“ erstellt wird. Damit der Strassenraum zum Aufenthaltsraum werden kann, wurde beschlossen, die Sägestrasse als Begegnungszone zu signalisieren.

Umsetzung
Die neue Strassenraumgestaltung nimmt die ehemals bäuerliche Nutzung der Strasse und Hausvorplätze wieder auf. Drei kleine – von einem Betonband eingefasste, gepflasterte und mit je einem Brunnen ausgestattete – Plätze prägen und strukturieren den Strassenraum. Die Gestaltungselemente Betonrinne und Kandelaber werden wie beim angrenzenden Stadthausplatz in der Sägestrasse weitergeführt. Die Rinnen zeichnen den ehemaligen Verlauf des Mühlebachs nach. 12 Bäume wurden entlang und in die Strasse gesetzt, damit die lineare Sicht der Strasse gebrochen werden kann.

Organisation
Bauherrschaft: Stadt Schlieren, GBL Gemeinnützige Baugenossenschaft Limmattal
Planung: Gestaltungskonzept Strassenraum und gestalterische Begleitung:
Zschokke & Gloor, Landschaftsarchitekten, Jona SG
Projektierung, Ingenieurarbeiten, Oberaufsicht und Projektbegleitung: Technisches Büro
der Stadt Schlieren


Zeitraum
2004 Feststellung des Sanierungsbedarfs. Der Stadtrat beauftragt das Technische Büro der Stadt Schlieren mit der Projektierung.
2006 Ein erstes Gestaltungskonzept wird verworfen. Der Landschaftsarchitekt Rafael Gloor, Rapperswil, der auch die Umgebung der neuen Genossenschaftssiedlung gestaltet, wird beigezogen.
2007 Das Projekt für die Sanierung und für die Strassenraumgestaltung wird vom Stadtrat Schlieren genehmigt.
Mai 2008 Bauvollendung


Finanzierung
Kosten Sanierung Strasse und Werkleitungen: CHF 1'103'400.--
davon für Strassenraumgestaltung: CHF 192'600.--


Bewertung der Jury
Die Begegnungszone Sägestrasse überzeugt in verschiedener Hinsicht. Auf konzeptioneller Ebene ist die Einbindung in das übergeordnete Stadtentwicklungskonzept zu würdigen. Zwischen Limmatraum / Bahnhof und dem Erholungsraum Wald sollen künftig auf einer Nord-Süd-Achse mit Priorität für den Langsamverkehr die vielen lokalen Bewegungen in entspannter Atmosphäre stattfinden. Auf gestalterischer Ebene wurde subtil auf die Eigenarten des ursprünglichen Dorfkerns mit seinem bäuerlichen Charakter eingegangen. Die privaten Hausvorplätze stehen in Bezug zum Strassenraum. Die neu gestalteten, mit je einem Brunnen ausgestatteten Plätze schaffen für die Zufussgehenden attraktive Raumkammern und beruhigen den rollenden Verkehr.