Schlieren (ZH):

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Eine neue Bushaltestelle auf der Engstringerbrücke – direkt über den Gleisen und mit direktem Zugang zum Perron mit Lift und Treppe – machen diese Schnittstelle zum öffentlichen Verkehr sicher und attraktiv.


Ausgangslage
Im Zusammenhang mit der notwendigen Sanierung der Brücke über dem Bahnhof Schlieren bot sich die Gelegenheit, für die beiden Linien 302 (Urdorf-Schlieren-Unterengstringen-Weiningen) und 308 (Urdorf-Schlieren-Unterengstringen-Oberengstringen-Zürich) eine Brückenhaltestelle mit direktem Zugang zum Perron zu erstellen. Die Verknüpfung zwischen Bahnhof und öffentlichem Nahverkehr war nicht befriedigend gelöst. Die Umsteigedistanz zwischen der S-Bahn und der Halte-stelle von 5 Buslinien in der Ringstrasse beträgt rund 200 m. Die Anordnung der Haltestelle in der Ringstrasse bedingt eine eineinhalbfache Schleifenfahrt, was zur Verlängerung von Fahrweg und -zeit führt. Der Zugang auf das S-Bahn-Perron führt durch die Unterführung, denn nur Gleis 3 und 4 werden als Haltestellen genutzt.

Zudem war die Wegführung zwischen der Bushaltestelle Ringstrasse und den Gleisen unklar und schlecht signalisiert. Der direkteste, von der Bevölkerung genutzte Weg führte über eine Art Schleichweg über teilweise private Parzellen. Ortsunkundige Personen konnten sich schlecht orientieren. Diese Wegführung wurde inzwischen aufgrund der im Gange befindlichen Zentrums-entwicklung vorab verbessert und signalisiert.
Baubeschrieb
Die beiden Brückenhaltestellen sind durch einen Fussgängerstreifen verbunden. Dennoch sind beide Haltestellen mit einem direkten Abgang auf das Perron verbunden. Der westliche Abgang, welcher praktisch am Kopf der einfahrenden S-Bahn liegt, ist mit einer Treppe und einem Lift versehen. Der östliche Abgang, der am äussersten Ende des Perrons liegt, ist mit einem Lift versehen. Die Gehwege betragen komfortable drei Meter im Osten und zwei Meter im Westen. Beide Haltestellen sind mit einer grosszügigen Wartehalle mit Sitzgelegenheit versehen.
Die Konstruktion besteht aus einem glasverkleideten Stahlskelettbau. Auch die Lifte inkl. Kabinen sind komplett verglast, was das subjektive Sicherheitsempfinden fördert. Besonderen Wert wurde auf die Signaletik gelegt.

Beteiligte
Beteiligte Gemeinden:
Schlieren (Federführung), Oberengstringen, Unterenstringen, Weiningen, Urdorf

Planer:
Ingenieure: Arge Flückiger + bosshard, 8045 Zürich; Passerea & Pedretti, 8004 Zürich;
Prof. Ueli Zbinden, 8001 Zürich

Bauherrschaft:
SBB, Kt. ZH, ZVV, Stadt Schlieren


Vorgehen
11.1999: Startsitzung mit allen Beteiligten. Die der SBB gehörende Brücke musste saniert werden, da sie baufällig war.
5.2000: Beschluss, die Brücke abzubrechen und neu zu erstellen. Dies ermöglicht Anpassungen baulicher und betrieblicher Art.
6.2001: Stadtrat Schlieren spricht sich für Bushaltestellen auf der neuen Brücke mit direktem Zugang zum Perron aus.
1.2002: die von den optimierten Buslinien erschlossenen Gemeinden Ober- und Unterengstringen, Urdorf und Weiningen stimmen einer Kostenbeteiligung zu.
Am 27. November 2004 wurde die Brücke und der Zugang zum Perron mit einem grossen Fest für die Bevölkerung eröffnet.


Finanzierung
Die Brücke befindet sich im Besitz der SBB. Das gesamte Bauwerk (Brücke, Busbuchten, Lifte, Treppe und technische Anpassungen SBB) kostete rund 11 Mio. Die Kosten für die Bushaltebuchten (Brückenverbreiterung) und die Abgänge, welche durch die Anliegergemeinden getragen wurden, betrugen rund 4 Mio. Davon konnten Beiträge aus dem Verkehrsfonds des ZVV und der SBB abgezogen werden. Damit ergaben sich Kosten von rund 2,5 Mio. zulasten der Anliegergemeinden. Der Anteil der Stadt Schlieren betrug 880'000.- Die Haltestellen befinden sich im Besitz des Kantons Zürich, die Lifte und Treppenhäuser gehören der Stadt Schlieren.