Zürich (ZH): Sechseläutenplatz

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Aus der Sechseläutenwiese und dem ehemaligen Theaterplatz, der als Parkplatz diente, ist ein rund 16 000 m2 grosser Stadtplatz mit einem festen Belag aus Valser Quarzit entstanden. Der Sechseläutenplatz wurde im Frühling 2014 mit Festaktivitäten offiziell eingeweiht. Er bietet mit seiner Grösse und Offenheit eine hohe Aufenthaltsqualität und eine flexible Nutzbarkeit. Die Leute können sich kreuz und quer, hindernisfrei und sicher bewegen. Baumgruppen, Sitzmöglichkeiten, Beleuchtung und Wasserspiel tragen zur hohen Aufenthaltsqualität bei.

Bereits in den Neunzigerjahren überwies der Gemeinderat mehrere politische Vorstösse zur Aufwertung des Gebiets Stadelhofen-Bellevue. Dies bedingte eine Verlegung der Parkplätze auf dem Theaterplatz in eine zu erstellende Tiefgarage unter dem Sechseläutenplatz. Im Rahmen dieser Planung wurde ein Gestaltungsplan für die Neugestaltung des Sechseläutenplatzes und die Erweiterung des Opernhauses erstellt und von den Zürcher Stimmberechtigten im Juni 2003 angenommen. Bei der Konzeption des neuen Sechseläutenplatzes standen drei Grundprinzipien im Vordergrund: die Öffnung des Platzes, die Begrünung und die flexible Nutzung.
Aus der Sechseläutenwiese und dem ehemaligen Theaterplatz, der als Parkplatz diente, entstand ein rund 16 000 m2 grosser Stadtplatz mit einem festen Belag aus Valser Quarzit. Der Platz bietet mit seiner Grösse und Offenheit eine hohe Aufenthaltsqualität und eine flexible Nutzbarkeit. Die Leute können sich kreuz und quer, hindernisfrei und sicher bewegen. Baumgruppen, Sitzmöglichkeiten, Beleuchtung und Wasserspiel tragen zur hohen Aufenthaltsqualität bei. Bei den Sitzmöglichkeiten handelt es sich u.a. um frei bewegbare Stühle, die nicht angekettet oder fix montiert sind. Wer möchte, kann sich im Gastronomiepavillon verpflegen.
Der Platz soll die Menschen einladen, tagsüber wie abends. Sie können flanieren, sich erholen, einander treffen, sich beim Kaffee austauschen oder Kindern beim Spielen zuschauen. Die Zürcherinnen und Zürcher und ihre Gäste können den Sechseläutenplatz nun auch im Alltag nutzen.
Der neue Platz steht aber auch weiterhin für Veranstaltungen zur Verfügung. Das Nutzungskonzept für den Sechseläutenplatz, das der Stadtrat 2011 beschlossen hat, beschränkt jedoch die Belegungsdauer. Der Platz muss an mindestens 180 Tagen zur alltäglichen Nutzung für die breite Bevölkerung zur Verfügung stehen.

Organisation
Auftraggeber, Platzeigentümer: Stadt Zürich, Tiefbauamt
Wettbewerbsteam Opus One: Zach+Zünd Architekten GmbH, vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Heyer Kaufmann Partner Bauingenieure AG und Jürg Altherr (Bildhauer)
Generalplanerteam Opus One: vetschpartner Landschaftsarchitekten AG, Zach+Zünd Architekten GmbH, Heyer Kaufmann Partner Bauingenieure AG, Perolini Baumanagement AG und Amstein + Walthert AG
Ausführung örtliche Bauleitung Unterbau + Werkleitungen: Locher Ingenieure AG
Sanitäringenieur Wasserspiel : AquaTransform, Flawil
Projektierung Tiefbauarbeiten: wkp Bauingenieure AG
Projektierung Beleuchtung: d’lite Lichtdesign
Bauunternehmung: Walo Bertschinger AG
Altlastenentsorgung: Gysi Leoni Mader Geologen


Zeitraum
1990: Auftrag vom Gemeinderat an Stadtrat für Aufwertung 1998: Erster Konzessionsvertrag für ein Parkhaus 1999: Projektwettbewerb mit Kanton (Opernhaus), Siegerprojekt «Opus One» 18/05/2003: Volksabstimmung zum Gestaltungsplan Sechseläuten-/Theaterplatz 2009: Baubeginn Parkhaus Opéra 07/05/2012: Eröffnung Parkhaus Opéra und Aufhebung der Strassenparkfelder auf dem Theaterplatz 23/09/2012: Volksabstimmung zum Objektkredit Sechseläutenplatz 14/01/2013: Baubeginn 22/04/2014: Einweihung


Finanzierung
Platzgestaltung: CHF 17 Mio.
Plan Lumière: CHF 780'000.-
Unterhalt/ Werkleitungen/ Kanalisationen: CHF 10 Mio.
Gesamtinvestitionskosten: CHF 28 Mio.


Bewertung der Jury
Die Jury beurteilt den Platz sehr positiv. Er funktioniert hervorragend. Es ist ein Gewinn für die Stadt, dass der Parkplatz von der Oberfläche verschwunden ist und die ganze Fläche nun offen und frei zugänglich ist.

Die Meinungen in der Jury über die Anzahl und Art der Veranstaltungen gingen auseinander. Die einen bedauerten es, dass der Platz an so vielen Tagen belegt ist; für die anderen gehören diese vielfältigen Veranstaltungen zu einem solch urbanen Ort. Diskussionsthema war auch das Material: War es wirklich angemessen, so viel und so teuren Stein zu verlegen? Doch der Gewinn leuchtete allen ein: Gerade dem edlen und angenehm warmen Material ist es zu verdanken, dass sich so viele Leute auf dem Platz niederlassen; wohl mit keinem anderen Material wäre dies möglich gewesen. Schliesslich drehte sich die Diskussion auch um die Frage, wie weit die Umgestaltung des Sechseläutenplatzes das Kernthema des «Flâneur d’Or» trifft: Er ist zweifellos ein erstklassiger Aufenthaltsort und wichtiger Beitrag zur «Rückeroberung» der Stadt durch die Zufussgehenden. Der Platz bietet den Flanierenden einen fantastischen Salon, aber er erschliesst selbst keine neuen Wege.