Gossau (SG): Zentrumsgestaltung Ortsdurchfahrt St. Galler- und Herisauerstrasse

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Die Erneuerung und Aufwertung der Ortsdurchfahrt in Gossau wurde Rahmen eines Stadtentwicklungskonzeptes als wichtiges Kernprojekt geplant und umgesetzt. Dabei sollte die Verkehrssicherheit verbessert, die Aufenthaltsqualität gesteigert und das Ortsbild aufgewertet werden. Auf der Basis eines Betriebs- und Gestaltungskonzepts wurde der Strassenzug saniert mit einer durchgehenden Mittelzone und einer Aufwertung der Seitenbereiche als Hauptmerkmale.

Projektbeschrieb
Die Ortsdurchfahrt im Zentrum präsentierte sich in einem augenfälligen und nachweislich schlechten baulichen Zustand. Im Jahr 2003 haben die politischen Verantwortlichen der Stadt Gossau erkannt: «Das Gossauer Zentrum drohte an Bedeutung zu verlieren».
Um dies zu verhindern, verabschiedete im September 2004 das Gossauer Stadtparlament ein Stadtentwicklungskonzept, aus welchem fünf Kernprojekte zum Thema Verkehr hervorgegangen und ausgearbeitet worden sind. Der politische Prozess wurde lanciert und kam ins Rollen. Der erste Baustein ist die Aufwertung der Altstadt (Ortsdurchfahrt Kantonsstrasse).
Das Kernprojekt 1 - Aufwertung Altstadt Gossau wurde weiter konkretisiert, jedoch ohne Berücksichtigung einer Reduktion der Verkehrsmengen.

Es stand die interessante Aufgabe im Raum, die Ortsdurchfahrt im Zentrum von Gossau mit den bestehenden Verkehrsmengen (DTV 18'000-20'000 Fahrzeuge pro Tag) im Rahmen eines BGKs neu zu denken und attraktiv zu machen - was nicht ganz einfach war. Die Flächen der St. Gallerstrasse und Herisauerstrasse sollen im Grundsatz auf alle Verkehrsteilnehmenden entsprechend den betrieblichen Randbedingungen der einzelnen Akteure gleichmässig verteilt werden.
Die wichtigsten Zielsetzungen waren:

  • Verkehrssicherheit für Alle verbessern,
  • Aufenthaltsqualität für Alle steigern,
  • Angepasstes Verhalten aller Verkehrsteilnehmenden fördern,
  • Harmonisierung und Verstetigung der Verkehrsabläufe unterstützen sowie
  • Wertvolles Ortsbild und öffentlichen Raum aufwerten.

Das Auflageprojekt konnte unter ständiger Mitwirkung der zuständigen Stellen der Stadt Gossau sowie der Kantonspolizei, Abteilung Verkehrstechnik entwickelt werden.
Dem Gestaltungskonzept liegt die Maxime von Heinz von Foerster als Philosoph zugrunde: «Handle stets so, dass die Anzahl der Möglichkeiten wächst!» Das detaillierte Gestaltungskonzept hatte zum Ziel, um ein authentisches Werk erscheinen zu lassen, mit Geschichte, Raumnutzung, Raumordnung, Lichtsituationen, Materialien, Formen Farben und Untergründen umzugehen und mit zeitgemässen und einprägsamen gestalterischen Mitteln die Vielfalt und Buntheit von Gossau zu symbolisieren.
Sämtliche strassenbaulichen Massnahmen und Gestaltungselemente orientierten sich an den Richtlinien «Behindertengerechte Fusswegnetze» von der schweizerischen Fachstelle für behindertengerechtes Bauen.
Für den Fussverkehr sind neu attraktive Bereiche entlang der Gebäude entstanden. Die Querbarkeit für Fussgänger konnte, dank dem heute harmonischen Verkehrsablauf des motorisierten Individualverkehrs bei hoher Verkehrsbelastung und der Integration eines Mittelstreifens, verbessert werden.
Das Zentrum hat an Aufenthaltsqualität gewonnen und wirkt sowohl anziehend als auch unverwechselbar. Weiter wurde die Einführung eines Kleinkreisels Realität, was eine Steigerung des Verkehrsablaufes und Erhöhung der Verkehrssicherheit für sämtliche Verkehrsteilnehmenden bedeutet.


Projektorganisation

  • Bauherr Kantonsstrassen / Oberbauleitung: Tiefbauamt des Kantons St. Gallen (Urs Dahinden und Ralf Bürki)
  • Bauherr Gestaltung / Werke: Stadt Gossau (Stefan Lenherr, Clemens Lüthi, Martin Schmid und Hans-Peter Roters)
  • Projektleitung, Projektierung und Bauleitung Strassenbau / Umgebung: Wagner und Brühwiler AG (Markus Brühwiler, Thomas Graf)
  • Verkehrsplanung Kanton: Tiefbauamt des Kantons St. Gallen (Martin Gmür)
  • Verkehrsplanung LSA: Brunner und Huber AG (Werner Brunner)
  • Unternehmer LSA: Kummler und Matter AG (Rudolf Graf)


Zeitraum
2004-2005: Stadtentwicklungskonzept 2005-2006: Kernprojekt 1: Betriebs- und Gestaltungskonzept 2006-2007: Öffentlichkeitsarbeit und Vernehmlassung 2007-2009: Genehmigungs- und Bauprojekt 2010-2012: Ausführungsprojekt und Realisierung 2012: Fertigstellung und Aufnahme Betrieb im Sommer


Finanzierung
Die Planungs- und Baukosten belaufen sich auf CHF 5'500'000.-