Die Dominanz des motorisierten Verkehrs auf
der engen Kantonsstrasse drückte die FussgängerInnen buchstäblich an die
Wand. Eine Initiativgruppe reichte deshalb 2009 eine Gemeindepetition
zur Schaffung von Tempo 30-Zonen ein. Der Gemeindevorstand unterstützte
das Anliegen und liess ein Tempo-30-Gutachten ausarbeiten. Gestützt auf
das Gutachten richtete die Gemeinde ein Gesuch zur Einführung von Tempo
30 an den Kanton, das zunächst abgelehnt wurde. Nachdem die Gemeinde auf
einen Rekurs verzichtete, reichten fünf betroffene Einwohner Beschwerde
dagegen ein. Das Verwaltungsgericht Graubünden hiess die Beschwerde in
allen Punkten gut. Dieser Entscheid wurde in der Folge durch ein
richtungsweisendes Bundesgerichtsurteil gestützt, so dass heute dank dem
Engagement der Initiativgruppe Tempo 30 auf der Kantonsstrasse durch
Sumvitg realisiert werden konnte.
Sumvitg ist eine der vier
Hauptfraktionen der gleichnamigen Gemeinde, ein Strassendorf in Hanglage
im oberen Vorderrheintal zwischen Trun und Disentis/Mustér. Die
Kernzone des Dorfes erstreckt sich entlang der Hauptstrasse H 19. Diese
Hauptstrasse zwängt sich zwischen den Häusern, deren ältestes auf das
Jahr 1570 zurückgeht, durch. Die Siedlung ist in ihrer Grundstruktur
also lange vor dem Aufkommen des motorisierten Verkehrs entstanden,
womit eine Problematik angesprochen ist, die auch in vielen anderen
Dörfern Graubündens besteht: Der Platzbedarf des ständig intensiveren
motorisierten Verkehrs drückt die FussgängerInnen buchstäblich an die
Wand! Die Initiativgruppe wollte diesen unerfreulichen Tatbestand nicht
mehr länger hinnehmen und beschloss im Dezember 2009, mit einer Petition
den Gemeindevorstand einzuladen, bei den zuständigen kantonalen
Instanzen die Schaffung einer Tempo 30-Zone zu erreichen.
Zeitraum
12/2008:
Beschluss der Unterschriftensammlung für eine Petition an den Gemeindevorstand.
28/02/2009:
Die
Petition wird mit 150 Unterschriften dem Gemeindevorstand eingereicht.
Dies entspricht 70% der erwachsenen EinwohnerInnen der Fraktion Sumvitg.
18/03/2009:
Der
Gemeindevorstand beschliesst, das Anliegen der Petition zu unterstützen
und an die zuständigen kantonalen Instanzen zu gelangen.
27/11/2009:
Auftrag für ein Gutachten zur Einführung einer Tempo 30-Zone in der Fraktion Sumvitg.
04/2010:
Der Gemeindevorstand richtet ein Gesuch an den Kanton (basierend auf dem Gutachten)
04/10/2010 - 10/12/2012:
Prozess bis zum Beschluss der Einführung (Details siehe Download)
02/12/2013:
Montage der Signale für die Tempo 30-Zone
Finanzierung
Direkte Kosten