Balerna (TI) : Neugestaltung des Zentrums

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Täglich durchqueren 20’000 Fahrzeuge Balerna auf der Kantonsstrasse Chiasso-Mendrisio. Dadurch entstand im Laufe der Zeit eine unzumutbare Situation für die Bevölkerung. Sowohl die Verkehrssicherheit im Siedlungsgebiet, als auch die Lebensqualität und Nutzbarkeit der öffentlichen Räume während öffentlichen Veranstaltungen und religiösen Anlässen, verschlechterte sich stetig.

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Projektbeschrieb
Aufgrund der bestehender Problematik musste ein neues Betriebs- und Gestaltungskonzept sich folgenden Herausforderungen stellen: die Sicherheit der Fusswege garantieren, den motorisierten Verkehr beruhigen, klare Hierarchien schaffen, die Zugänglichkeit für den Fuss- und Veloverkehr, im Besonderen, für Kinder, ältere Menschen und Behinderte erleichtern, Begegnungsorte erweitern und neu organisieren und schließlich den öffentlichen Raum städtebaulich-architektonisch aufwerten.
Anhand einfacher, aber wirksamen Massnahmen wurde die Grösse und Qualität der Fussgängerflächen verbessert. So wurde die Via S. Gottardo um 1.50 m nach Westen verschoben. Dadurch konnte der Platz vor Kirche und Gemeindehaus in Richtung Osten vergrössert werden. Für den Fuss- und Veloverkehr wurden eine Reihe von baulichen Details entwickelt. Die Querungen des Fahrbahnbereichs mit Mittelinsel und Fussgängerstreifen liegen jetzt auf den Wunschlinien der Zufussgehenden und halten gleichzeitig die erforderlichen Distanzen untereinander ein. Diese Gestaltung ohne Höhenunterschied zwischen Fahrbahn und Fussverkehrsflächen soll den öffentlichen Raum von Fassade zu Fassade ohne «Grenzen» erkennbar machen. Die Bushaltestellen sind als Fahrbahnhaltestellen angeordnet. Anhand Erhöhungen der Haltekanten kann gehbehinderten Menschen der Zugang zu den Bussen gewährleistet werden.

Organisation

Auftraggeber:
Commune di Balerna,
Repubblica e Cantone Ticino

Projektierung:
Studio di architettura Cattaneo Birindelli,
Studio d'ingegneria ing. Fabio Bianchi



Meilensteine
2013: Bauprojekt
2016:  Baubeginn
Sept. 2017: Eröffnungsfeier

Kostenrahmen
Kosten: CHF 2'100'000.-

Bewertung der Jury
Die Jury würdigt die Tatsache, dass eine autodominierte Strasse wieder in einen Raum verwandelt werden konnte, in dem der Fussverkehr seinen Platz hat. Durch den Wegfall der Parkplätze im Seitenbereich, die Realisierung von Fahrbahnhaltestellen und breiteren Trottoirs konnten die im Laufe der Zeit vom Autoverkehr beanspruchten Flächen wieder zurückgewonnen werden. Entlang des Strassenzugs wurden Trottoirüberfahrten realisiert, sodass die Zufussgehenden entlang des Strassenraums Vortritt geniessen. Die niedrigen Randabschlüsse suggerieren, dass der motorisierte Verkehr den öffentlichen Raum durchkreuzt. Die vielen Poller sollen das Parkieren von Fahrzeugen verhindern.