Bremgarten (BE): Begegnungszone Kalchackerstrasse als neues Zentrum

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Mit der Erneuerung der Kalchackerstrasse in Bremgarten wurde gleichzeitig das Zentrum aufgewertet, indem neu eine Begegnungszone eingerichtet wurde.


Ausgangslage
Die Kalchackerstrasse war erneuerungsbedürftig. Zahlreiche Flickstellen im Belag und Löcher auf den Trottoirs zeugten davon. Auch die Werkleitungen mussten erneuert werden. Auf engem Raum überlagern sich hier vielfältige Nutzungsansprüche wie Schulweg, Einkaufen, Buserschliessung. Die Kalchackerstrasse mit ihrer grossen Fahrbahnfläche war jedoch einseitig auf den motorisierten Verkehr ausgerichtet. Dass sie hier auch eine Zentrumsfunktion wahrnimmt, war nicht ersichtlich.

Vorgehen
Der Kanton Bern hat das Projekt in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bremgarten entwickelt und umgesetzt. Es wurde ein Lösungsansatz gesucht, der einerseits den verkehrlichen Bedürfnissen Rechnung trägt und andererseits auch den Zentrumscharakter des Ortes unterstreicht. Mit einer breiten Kommunikation wurde das Konzept und die neue Verkehrsreglung bekannt gemacht. Die Einweihung wurde als Dorffest organisiert.

Umsetzung
Kernstück bildet die 200m lange Begegnungszone auf der Kantonsstrasse zwischen Altersheim, Post, Schulen, Einkaufsladen und Restaurant, zu welcher der Kanton – dank der vergleichsweise geringen Verkehrsbelastung von ca. 2'000 Fz/Tag – Hand bot.
Die Zone umfasst zwei einmündende Strassen sowie die Bushaltestelle, welche neu als Fahrbahnhaltestelle (ohne Busbucht) ausgeführt ist. Einbezogen wurden auch die angrenzenden Seitenräume, insbesondere die Vorplätze des Restaurants und des Einkaufsgeschäftes, um das Zentrum als Platz erlebbar zu machen.


Organisation
Bauherrschaft: Kanton Bern und Gemeinde Bremgarten
Planer: Ingenieurbüro SMT; Landschaftsarchitekt Markus Steiner


Zeitraum
2003 Projektauflage
Okt. 2007 Baubeginn
August 2008 Einweihung


Finanzierung
Anlagekosten: CHF 1.3 Mio. (davon 550'000 Gemeindeanteil)


Bewertung der Jury
Oft ist das Engagement für den Langsamverkehr in kleineren Gemeinden eher zurückhaltend. Der öffentliche Raum ist stark auf den motorisierten Verkehr ausgerichtet. Dies traf auch auf Bremgarten BE zu. Um so bemerkenswerter ist der Mut der kleinen Gemeinde (3'700 Einwohner) und des Kantons Bern Neues zu wagen. Mit relativ bescheidenen finanziellen Mitteln wurde eine Zentrumsplanung an die Hand genommen. Die Gestaltung der Begegnungszone und der angrenzenden Flächen bis zu den Hausfassaden wurde als Gesamtheit verstanden und in die Planung einbezogen. Der neue Zentrumscharakter ist bereits heute gut spürbar, auch wenn erst eine Teil der Zentrumsplanung umgesetzt werden konnte. Eine sorgfältige Planung, eine gute Zusammenarbeit zwischen Kanton und Gemeinde sowie ein umfassendes Kommunikationskonzept sind Teile des Erfolgsrezepts.