Erstmals wurden in der Stadt Basel mit dem
Ziel, ein Verbesserungskonzept zu erarbeiten, die
Fussverkehrsverbindungen erfasst und dabei 200 Problemstellen
untersucht.
Beispielhaft erscheint das flächendeckende Konzept der in
einen partizipativen Prozess eingebetteten Bestandeserhebung, Bewertung
und nach Prioritäten etappierten Umsetzung der Verbesserungsmassnahmen.
Diese kommen in erster Linie der Quartierbevölkerung zugute.
Ausgangslage
Im
Rahmen der Werkstadt Basel, eines partizipativen Prozesses, wurde die
Forderung nach sicheren Fusswegverbindungen gestellt. Mit dem Ziel, ein
stadtweites Verbesserungskonzept zu erarbeiten, wurde die Situation des
Fus verkehrs flächendeckend erfasst. Dabei wurden über 200
Problemstellen festgehalten.
Wichtigste Probleme:
Querungsmöglichkeiten fehlen, liegen nicht auf der Wunschlinie oder sind
nicht sicher genug (z.B. fehlende Übersicht, fehlende Mittelinsel)
namentlich für mobilitätsbehinderte Menschen (z.B. zu kurze Grünphasen)
und Kinder (z.B. unangepasste Geschwindigkeiten).
Vorgehen
Bereits
in der Konzeptentwicklung wurde die Öffentlichkeitsarbeit als wichtiger
Bestandteil des Projekts betrachtet. Da ein öffentliches Interesse
vorhanden ist, wurden die Medien von Anfang an über den jeweiligen Stand
des Projektes orientiert. Zudem werden nach verwaltungsinterner
Bewilligung eines Vorhabens Anwohnende und LiegenschaftseigentümerInnen
sowie weitere interessierte Kreise (Quartiervereine,
Behindertenorganisationen, Schulinspektoren) schriftlich über die
jeweiligen Massnahmen informiert.
Umsetzung
Auf Basis eines
Massnahmenkatalogs für Verbesserungen wurden für alle Quartiere konkrete
Teilprojekte für Problemstellen erster und teilweise zweiter Priorität
erarbeitet. Zu den Verbesserungsmassnahmen zählen neue
Fuss-gängerquerungen, Trottoirüberfahrten, Trottoirnasen, Mittelinseln,
Phasenanpassungen der Lichtsignalanlagen und Verbesserungen der
Beleuchtung.
Die einzelnen Teilprojekte wurden den zuständigen
Genehmigungskommissionen vorgelegt und bei deren Zustimmung publiziert.
Die Umsetzung begann 2002. Inzwischen wurden etwa 35 Massnahmen
ausgeführt und weitere zehn sind in Bearbeitung. Bis im Jahre 2005
sollten ungefähr 50 Vorhaben zu Lasten des Rahmenkredits
Wohnumfeldaufwertung umgesetzt werden.
Nach 2005 werden
Einzelmassnahmen zweiter und dritter Priorität zulasten eines neuen
Rahmenkredits für den Fussverkehr realisiert. Weitere Massnahmen werden
auch im Rahmen und zu Lasten von Grossprojekten (Strassensanierungen)
ausgeführt.
Organisation
Das aus der Werkstadt
Basel entstandene Aktionsprogramm Stadtentwicklung Basel
(www.aps-bs.ch) umfasst auch die Projekte zur Verbesserung der
Verkehrssicherheit. Diese wurden in einer verwaltungsinternen
Arbeitsgruppe mit Unterstützung einer externen Ingenieurbürogemeinschaft
bearbeitet.
Zeitraum
Finanzierung
Rahmenkredit
Wohnumfeldaufwertung: CHF 25 Mio. für Projekte aus dem Aktionsprogramm
Stadtentwicklung Basel. Bewilligter Kredit für 5 Projekte
(Gundeldingen): CHF 0.08 Mio. Bewilligter Kredit für 7 Projekte (St.
Johann): CHF 1.31 Mio. Bewilligter Kredit für 22 Projekte (übrige
Quartiere): CHF 1.33 Mio.
Bewertung der Jury
Beispielhaft –
obwohl methodisch eigentlich selbstverständlich – erscheint das
flächendeckende Konzept der in einen partizipativen Prozess
eingebetteten Bestandeserhebung, die standardisierte Bewertung der
Problemstellen und die nach Prioritäten geordneten Umsetzung der
Sanierungs- und Aufwertungsmassnahmen. Die Verbesserungen kommen in
erster Linie der Quartierbevölkerung und insbesondere den Kindern
zugute.