Der
Frohburgsteg, der sich seit August 1999 in luftiger Höhe 214 Meter weit
über die Gleisanlagen des Luzerner Bahnhofs schwingt, verschafft einem
aufstrebenden zentrumsnahen Quartier spektakulären Anschluss an die
Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs der Zentralschweiz. Gleichzeitig
ist er ein wichtiges Bindeglied im Fusswegnetz der Leuchtenstadt.
Schon
bei der Bahnhofgebiet-Planung in den 70er-Jahren war davon die Rede
gewesen. 1982 wurde er Bestandteil des Grobkonzeptes Fusswege und später
des kommunalen Fussweg-Richtplans. Den entscheidenden Anstoss zur
Planung des Frohburgstegs gab dann allerdings die geplante Überbauung
des Tribschengebietes – beziehungsweise die Erkenntnis, dass dessen
bessere Erschliessung mit öffentlichen Verkehrsmitteln hohe Kosten und
wenig Nutzen brächte. Viel besser schnitt in der Evaluation der Bau
einer direkt zum Bahnhof füh-renden Fussgängerpasserelle ab: Fussverkehr
kann unter Umständen nicht nur zahllose kurze Autofahrten ersetzen,
sondern noch viel mehr.
Obwohl die Überbauung des Tribschengebiets
noch auf sich warten lässt, erfreut sich die neue Fusswegverbindung bei
den BerufspendlerInnen der hinter dem Bahnhof niedergelassenen Firmen
und bei den AbsolventInnen der kaufmännischen Berufsschule bereits
grosser Beliebtheit. Den Projektwettbewerb, aus dem schliesslich das
realisierte Bauwerk hervorging, hatte die Suva lanciert, die 1992 auf
der Rösslimatt ihren Neubau in Betrieb nahm. Das ganze Bauvorhaben, das
nicht zuletzt die Vorschriften der SBB bezüglich Gestaltung und
Sicherheit bahnquerender Anlagen zu erfüllen hatte, machte komplexe
Projektierungs-,
Vorbereitungs- und Montagearbeiten – inmitten des ununterbrochenen Bahnbetriebs – erforderlich.
Städtebaulicher und verkehrspolitischer Akzent
In
architektonisch anspruchsvoll überbauter Umgebung ist dank dem Kredit
von Fr. 3'885'000.– ein, wie das Architektenteam zu Recht festhält,
“städtebaulicher Akzent aus Aluminium und Stahl” gesetzt worden: eine
Fussverkehrs-Infrastruktur, die hohe ästhetische Ansprüche befriedigt
und auch deswegen ihren Preis haben darf. Beim Begehen des Steges öffnet
sich “ein eindrückliches und ungewohntes Panorama auf See und Berge
sowie den pulsierenden Bahnbetrieb”. Von den Platzverhältnissen her wohl
nicht anders zu realisieren waren die nicht ganz optimalen Aufgänge.
Mit dem Wachstum des neuen Wohngebiets im Tribschen wird die
städtebauliche Funktion des Frohburgstegs als Verbindungsachse zur
Innenstadt erst recht voll zum Tragen kommen.