Yverdon-les-Bains (VD): Landschaftsumgestaltung und Neugestaltung des öffentlichen Raumes beim Y-Park sowie der Sallaz-Unterführung

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Die öffentliche Freifläche des Y-Parc ist, neben weiteren Gestaltungselementen, geprägt durch eine Langsamverkehrsachse von beinahe einem Kilometer Länge, die entlang des durch das Gelände fliessenden Buron-Kanals führt. Die Unterführung de la Sallaz ermöglicht eine sichere Verbindung zu Fuss oder mit dem Velo in Richtung Stadt und See im Norden; im Süden gewährleisten Naherholungs-Wege die Erkundung der Orbe-Ebene.

Landschaftsgestaltung Y-Parc
Yverdon-les-Bains verfügt auf 50 Hektaren Fläche über den ersten und grössten Technologiepark der Schweiz, den Y-Parc. Der Park entstand aus dem Nichts auf landwirtschaftlichen Flächen in einiger Entfernung zum Stadtzentrum. Die öffentliche Freifläche des Y-Parc ist, neben weiteren Gestaltungselementen, geprägt durch eine Langsamverkehrsachse von beinahe einem Kilometer Länge, die entlang des durch das Gelände fliessenden Buron-Kanals führt. Als Vorinvestition ist diese so genannte Promenade des Sciences als rund 4 m breites Betonband mit daran anschliessender Ton-Kalkstein-Fläche bereits vollumfänglich erstellt. Die Erschliessungsachse, die so gleichzeitig Aufenthaltsort ist, wird durch Bäume beschattet sowie mit Bänken und Tischen bespielt, die zum Aufenthalt einladen sollen. Die Möblierungselemente aus Betonfertigteilen wurden speziell für das Projekt entwickelt. Die Promenade ist verknüpft mit den umgebenden Langsamverkehrsrouten der Agglomeration Yverdon. Die Unterführung de la Sallaz ermöglicht eine sichere Verbindung zu Fuss oder mit dem Velo in Richtung Stadt und See im Norden; im Süden gewährleisten Naherholungs-Wege die Erkundung der Orbe-Ebene.

Sicherheitsvorkehrung der Sallaz-Unterführung
Parallel zu den öffentlichen Räumen des Parc scientifique et technologique wurden die Umgestaltungen des Chemin de la Sallaz, in der Unterführung SBB, zugunsten des Langsamverkehrs realisiert. Es handelt sich um die Aufwertung der Langsamverkehrsachse entlang des Buron, womit die Qualität der Fussgänger verbessert und auch die Sicherheit der Velofahrer gewährleistet werden soll - so wie es auch das Agglomerationsprogramm von Yverdon vorsieht.
Die Neugestaltung der Süd-West-Durchquerung der Stadt dient als Bindeglied und erlaubt eine Verbindung des Y-Park mit den umliegenden Quartieren sowie mit dem Stadtzentrum.
Vorher praktisch nicht vorhanden, sichern die Neugestaltungen nun den Langsamverkehr. Ausgangs Stadt wurden Trottoirs, auf denen Fussgänger und Velofahrer erlaubt sind, errichtet sowie eine erweiterte Promenade, ebenfalls gemischt (Fuss/Velo), eingangs Stadt entlang des Buron-Kanals.
Dank angebrachten Rampen ist das Ufer gut mit dem Velo sowie für Personen mit eingeschränkter Mobilität erreichbar. Die Velos werden auf einen Velostreifen geleitet und die Fussgänger können ihren Weg entlang des Ufers ungehindert fortsetzen.

Organisation
Auftraggeber Y-Parc: Copropriété du Parc scientifique
Bauherrunterstützung: SD ingénieurie et Service de l'urbanisme et des bâtiments (URBAT), Ville d'Yverdon-les-Bains
Projektierung: Atelier Descombes Rampini (Architekten), Fischer+Montavon (Urbanisten), Perret-Gentil+Rey & Partner (Ingenieurarbeiten), Biol conseil et RWB (Landschaftsarchitekten)

Auftraggeber Unterführung: Ville d’Yverdon-les-Bains
Projektierung: Atelier Descombes Rampini (Architekten)
Perret-Gentil+Rey & Partner (Ingenieurarbeiten), MRS (Verkehrsingenieur)


Zeitraum
2008-2009: Projektierung Y-Parc 2009-2012: Realisierung Y-Parc 2008-2010: Projektierung Unterführung Chemin de la Sallaz 2010-2011: Realisierung Unterführung Chemin de la Sallaz


Finanzierung
Neugestaltung Avenue des Sciences: CHF 6'800'000.- (inkl. Strasseninfrastruktur)
Landschaftsgestaltung Y-Parc: CHF 3'100'000.-
Neugestaltung der Passage inférieur de la Sallaz : CHF 2'530'000.-


Bewertung der Jury
Nur selten wird bei der Planung neuer Stadtteile, insbesondere bei Industrie- und Gewerbezonen, zuerst an die Fussgänger/innen gedacht. Noch seltener ist, dass die Fuss- und Veloverbindungen auch zuerst gebaut werden. Das Erschliessungskonzept des „parc scientifique et technologique“ YPark ist diesbezüglich vorbildlich und innovativ. Obwohl die Zone erst mit einigen wenigen Gebäuden bebaut ist, wurde die zentrale 1km lange Erschliessungsachse, die Promenade des Sciences bereits vollumfänglich erstellt. Sie ist nicht nur Verbindungsachse, sondern auch Park und Aufenthaltsort, mit Grünräumen, Wasserflächen und Sitzbänken. Der gesamte öffentliche Raum wurde mit grosser Sorgfalt geplant und gebaut. Den Mitarbeitenden der Firmen, die sich hier neu ansiedeln,
wird bereits vom ersten Tag an eine attraktive Umgebung angeboten. Sie ist landschaftsarchitektonisch insgesamt von hoher Ästhetik, doch gibt es Details die wenig zweckdienlich sind. So wirken z.B. die Tische und Bänke aus Beton wenig einladend und sind nicht wirklich nutzbar. Auf Grund der noch geringen Nutzung wirkt die Infrastruktur heute etwas verloren und die Anbindung an die Stadt ist noch verbesserungsbedürftig.