Glattal (ZH): Glattalbahn - Vernetzter Langsamverkehr

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Die Glattalbahn ist mehr als ein ÖV-Projekt, nämlich Impulsgeberin weit über den Trasseebereich hinaus auf die Stadtentwicklung in der Netzstadt Glattal. Sie ist das Schlüsselprojekt im Gesamtverkehrskonzept der Region Mittleres Glattal. Optimierungen im Fuss- und Veloverkehr sind genauso berücksichtigt wie die Bedürfnisse von Behinderten. Mit dem Ansatz „Vernetzter Langsamverkehr“ wurden sämtliche Anspruchsgruppen abseits des öffentlichen und motorisierten Individualverkehrs gemeinsam abgeholt. Nur damit war es im bereits stark bebauten und intensiv genutzten Raum möglich, für sämtliche Verkehrsteilnehmer die gute Lösung zu finden und gegenseitige Akzeptanz zu schaffen.

Das 12,7 km lange Gesamtnetz der Glattalbahn mit 21 neuen Haltestellen entstand bis Dezember 2010 in drei Etappen, wobei die einzelnen Teilstücke im Zweijahresrhythmus in Betrieb genommen wurden. Vor 20 Jahren, zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme des Zürcher Verkehrsverbundes ZVV und der S-Bahn, haben die Standortgemeinden der Glattalbahn den Bedarf an einem zusätzlichen, leistungsfähigen Verkehrsmittel nachgewiesen. Der ZVV hat in der Folge die Planung bis zur Festlegung der strategischen Eckwerte geleitet. Das Projekt wurde anschliessend per 1. Januar 1998 an die VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG (VBG) ausgelagert, um die Umsetzung möglichst nahe an der Basis zu gewährleisten.
Die Glattalbahn ist mehr als ein ÖV-Projekt, nämlich Impulsgeberin weit über den Trasseebereich hinaus auf die Stadtentwicklung in der Netzstadt Glattal. Sie ist das Schlüsselprojekt im Gesamtverkehrskonzept der Region Mittleres Glattal. Optimierungen im Fuss- und Veloverkehr sind genauso berücksichtigt wie die Bedürfnisse von Behinderten. Mit dem Ansatz „Vernetzter Langsamverkehr“ wurden sämtliche Anspruchsgruppen abseits des öffentlichen und motorisierten Individualverkehrs gemeinsam abgeholt. Nur damit war es im bereits stark bebauten und intensiv genutzten Raum möglich, für sämtliche Verkehrsteilnehmer die gute Lösung zu finden und gegenseitige Akzeptanz zu schaffen. Die Gesamtprojektleitung Glattalbahn sah die Vorgaben aus dem Behindertengleichstellungsgesetz nicht als Hindernis, sondern nutzte sie für das Zusammenbringen aller Anspruchsgruppen. Es wurde die Arbeitsgruppe VLV – Vernetzter Langsamverkehr – eingeführt mit Vertretern von Ämtern, Polizei, Behindertenverbänden, Veloverband, Fussverkehr Schweiz und dem Projekt Glattalbahn (Gesamtprojektleitung, Gestaltung, Infrastruktur). Der Fussverkehr bringt die überwiegende Mehrheit der Fahrgäste zu den Haltestellen der Glattalbahn. Diese sind Teil des Stadtraumes mit bestehenden und neuen Fusswegen und verschiedensten Anspruchsgruppen. Mit dem VLV hat man den gesamtverkehrlichen Ansatz des Projekts Glattalbahn gestärkt und den Weg des gegenseitigen Verstehens und einer praxisorientierten Lösungssuche erreicht. Dank dieser Methodik war die Ausgestaltung der neuen Infrastruktur als selbstverständlicher Übergang zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern möglich. Eine Schnittstelle soll es nicht geben. Die Projektorganisation Glattalbahn hat als lernende Organisation gemerkt, dass das prozesshafte Vorgehen mit Einbezug aller Anspruchsgruppen genauso wichtig ist, wie die Umsetzung von Normalien. Damit konnte auch die landläufige Assoziation verworfen werden, dass die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes nur teuer ist und keine Mehrwerte für den Langsamverkehr, den wichtigsten Zubringer des öffentlichen Verkehrs, bringt.

Projektorganisation / Beteiligte
Die Projektorganisation und somit die –beteiligten wurde je Realisierungsetappe massgeschneidert zusammengestellt. Die folgende Auflistung beschreibt die Stellen der 3. Etappe. Nicht namentlich aufgeführt sind die zahlreichen Projektverfasser und die ausführenden Unternehmungen.

Auftraggeber:
Kanton Zürich, vertreten durch den Zürcher Verkehrsverbund ZVV
Schweizerische Eidgenossenschaft, vertreten durch das Bundesamt für Verkehr

Bauherrschaft und Gesamtprojektleitung:
VBG Verkehrsbetriebe Glattal AG, Glattbrugg

Stäbe:
Projektmanagement: Rosenthaler + Partner AG, Zürich
Gestaltung: Feddersen & Klostermann, Zürich (Teilprojektleiter für den Vernetzten Langsamverkehr)
Umwelt: Gresch Partner, Bern
Koordination Strasseneigentümer: Amt für Verkehr des Kantons Zürich
Koordination SBB: SBB Infrastruktur Projektmanagement Zürich
Kommunikation: rennhardcom, Laupen
Land und Rechte: Brüngger Mattenberger Rechtsanwälte, Zürich

Projektleitungen:
Tiefbauten: Jauslin + Stebler, Muttenz
Bahntechnische Anlagen: Team TEK c/o TBF, Zürich


Zeitraum
1990 Diskussion erster Ideen für einen neuen Mittelverteiler in den Glattalgemeinden
1992 Trasseestudien
1995 Trasseefestsetzung im kantonalen Richtplan
1996 Systementscheid für eine meterspurige mischflächenverträgliche Stadtbahn
1998 Übernahme der Gesamtprojektleitung durch die VBG
1999 Abschluss des Vorprojekts
2000 Einreichung des Infrastruktur-Konzessionsgesuchs
2001 Konzessionserteilung durch den Bundesrat: Abschluss des Bauprojekts
2002 Einreichung des Plangenehmigungsgesuchs
2003 Annahme der Kreditvorlage durch die Stimmberechtigten des Kantons Zürich mit 66.6%
2004 Erteilung der Plangenehmigung durch das Bundesamt für Verkehr: Spatenstich zum Bau der ersten Etappe
2006 Spatenstich zum Bau der zweiten Etappe; am 10. Dezember Inbetriebnahme der ersten Etappe mit der Verlängerung der Tramlinie 11
2008 Spatenstich zum Bau der dritten Etappe; am 14. Dezember Inbetriebnahme der zweiten Etappe mit der neuen Glattalbahn-Linie 10
2010 am 12. Dezember Inbetriebnahme der dritten Etappe mit der neuen Glattalbahn-Linie 12


Finanzierung
Der Gesamtkredit für die Glattalbahn von 652 Millionen Schweizer Franken wurde im Februar 2003 von den Stimmberechtigtigten des Kantons Zürich mit 66.6% Ja-Stimmen gutgeheissen. Die Schlussrechnung für die erste Etappe schliesst rund 5% unter Kostenvoranschlag ab. Die zweite und dritte Etappe werden nach heutigem Stand ebenfalls im Rahmen der Kreditvorgabe liegen.