Die Verwendung von Stein in den eingereichten Projekten für den Flâneur d’Or2023

Die Verwendung von Stein in verschiedenen Projekten, die am Flâneur d’Or 2023 teilgenommen haben, wird in einem Artikel auf der Stone-Ideas Website hervorgehoben. Ein origineller Blick auf die Materialität der Projekte.

 

Die Fussverkehrsbrücke «Rayon Vert» in Renens im Westen Lausannes gewinnt den Flâneur d’Or 2023. Mit diesem alle drei Jahre von Fussverkehr Schweiz durchgeführten Wettbewerb – unterstützt vom Bundesamt für Strassen und von weiteren Partnern – werden beispielhafte Fussverkehrsinfrastrukturen in der Schweiz ausgezeichnet. Von den 59 eingereichten Projekten erhalten sieben eine «Auszeichnung» und drei eine «Erwähnung».

Der «Flâneur d’Or – Fussverkehrspreis Infrastruktur» honoriert Projekte, welche die Infrastrukturen für den Fussverkehr in Schweizer Städten und Gemeinden verbessern. Renens gewinnt den Hauptpreis und erhält ein Preisgeld von CHF 10’000, das vom Projektpartner Burri public elements AG gestiftet wird. Die Auswahl an honorierten Projekten könnte vielseitiger nicht sein: Überführungen, aber auch Neugestaltungen von Plätzen, Durchgänge, Fusswegverbindungen, Beschilderungen sowie Kommunikationskonzepte und -massnahmen.

«Rayon Vert»: eine Brücke – aber nicht nur
Die neue Passerelle über die Geleise des Bahnhofs Renens ist das Rückgrat einer boomenden Verkehrsdrehscheibe. Die Überführung verlinkt alle Formen des Verkehrs – Busse, Züge, die Metro und ab 2026 auch das Tram – sowie den Norden und den Süden der Stadt. Barbara Schwickert, Co-Geschäftsleiterin des Trägervereins Energiestadt, verrät, besonders überzeugt habe die Jury die Dimension des Projekts, denn einerseits ist das Projekt die Antwort auf die stark anwachsenden Fussverkehrsströme, andererseits berücksichtigt es die Rolle des Bahnhofs als öffentlicher Raum für eine ganze Agglomeration. Die Breite der Fussgängerbrücke zeugt von beeindruckender Grosszügigkeit, das bequeme Mobiliar in den Wartebereichen von Sorgfalt und die Verkehrsdrehscheibe als Ganzes von Kohärenz – alles Kriterien, die dem «Rayon Vert» schliesslich zum klaren Sieg in diesem Wettbewerb, der zum elften Mal ausgetragen wurde, verholfen haben.

Der Stadtpräsident von Renens, Jean-François Clément, meint: «Wenn es um die Mobilität der Zukunft geht, muss bisweilen auch anders und mit den Nachbarn zusammengearbeitet werden. Der ‹Rayon Vert› legt den Fussverkehr mitten ins Herz einer Stadt mit 21’000 Einwohnern, ins Herz einer dynamischen Region mit über 80’000 Menschen und ins Herz des drittgrössten Bahnhofs der Westschweiz. Diese Aufgabe war eine riesige Herausforderung – und ein umfassendes Team aus Gemeinden (Chavannes-près-Renens, Crissier und Ecublens), Architekten, Ingenieuren, der SBB, dem Kanton Waadt, den öffentlichen Verkehrsbetrieben von Lausanne und dem Büro der SDOL (Stratégie et développement de l’Ouest lausannois)hat diese Herausforderung mit Ehrgeiz gemeistert.»

Und so äussert sich die Stadträtin Tinetta Maystre, die das Ressort Stadtentwicklung, Infrastruktuen und Mobilität betreut: «Dass genau dieses Projekt gewonnen hat, freut uns ganz besonders, denn damit wird die Vielseitigkeit geehrt sowie ein gesamtheitlicher Ansatz, bei dem auch die angrenzenden öffentlichen Plätze berücksichtigt werden. Die Passerelle ist zugleich Ingenieurswerk mit hohem architektonischem Anspruch, effiziente Verbindung zwischen der Metrolinie, den Bahnperrons und der künftigen Tramstation sowie symbolische Verbindung der zwei Stadtteile nördlich und südlich der Geleise. Mit der Umsetzung dieses Projekts wurden Akteure aus verschiedenen technischen und politischen Richtungen zusammengebracht und so Antworten auf die Herausforderungen bezüglich Klima und Verkehr gefunden: Es ist die Vision einer Stadt, die sich für den öffentlichen Verkehr sowie den Fuss- und Veloverkehr einsetzt.»

«Flâneur d’Or»: immer beliebter – und die Zukunft
«Die grosse Zahl eingereichter Projekte zeugt von einem wachsenden Bewusstsein der Kommunen und Planungsbüros konkrete Massnahmen zur Förderung des Fussverkehrs umzusetzen», kommentiert Michael Rytz von der Partnerorganisation Verkehrs-Club der Schweiz VCS. Von den 59 eingereichten Projekten kamen 31 aus der Westschweiz, wo sich eine Aufbruchstimmung bemerkbar macht. Als Zeichen für den Wandel, der auch von der COVID19-Pandemie geprägt ist, bedienten sich mehrere Projekte moderner Ansätze, ganz im Dienste der Beteiligten. Sie waren partizipativ ausgelegt und agierten häufig mit temporären Massnahmen. Verschiedene Städte reichten Konzepte zur Förderung des Fussverkehrs und der öffentlichen Räume ein, andere Gemeinden setzten ihren Schwerpunkt auf Strategien. Auch gab es Kommunikationsmassnahmen, die den Boden für eine neue Kultur des Gehens bereiten. Nationalrätin Marionna Schlatter, Präsidentin von Fussverkehr Schweiz, äusserte an der Preisverleihung einen Wunsch: «Ich hoffe, dass diese Art von Dynamik andere Kantone und Gemeinden, ob gross oder klein, sowie die Planungsämter dazu bewegt, sich für eine Umgebung stark zu machen, in der das Gehen sicher und reich an Erfahrungen und Begegnungen ist – sodass wir uns am Ende gut und gerne zu Fuss von einem Ort zum anderen bewegen.»

Planungsteam: farra zouboulakis & associés SA, Ingeni SA, L’Atelier du paysage Sarl et Tekhne SA
Projektwettbwerb: 2007, Inbetriebnahme: 2021.
Bauherrschaft : Renens, Crissier, Chavannesprès-Renens und Ecublens.
Kosten: Total CHF 31 Mio. für die Passerelle sowie die Platzgestaltungen Nord und Süd (darin enthalten Finanzierungsbeitrag durch das Agglomerationsprogramm).

 

Übersicht prämierte Projekte

Hauptpreis
Renens (VD) : Rayon Vert (passerelle et places de gare)

Auszeichnungen
Castel san pietro, Monte (TI) : un villaggio per tutte le età
Genève (GE) : Plage des Eaux-vives et Port Noir
Sierre (VS) : Aménagement temporaire participatif – Sous les platanes, la place
Lausanne (VD) : Aménagement temporaire participatif – Les Echelettes
Attalens (FR) : Zone 30 et réaménagement du centre du village
Zürich (ZH) : Negrellisteg
Bern (BE) : Bern baut : Strassenräume – für die Bedürfnisse der Menschen – Konzept

Erwähnungen
Basel (BS) : Neuorganisation des Wielandplatzes T30
Genève (GE) : Place du Petit-Saconnex – zone de rencontre
Canton du Valais : Publication Connexions – Bancs publics

 

Jurybericht, Dokumentation und Videos der Projekte
flaneurdor.ch

Jurybericht

Hochparterre

 

Kontakt für Rückfragen zum Flâneur d’Or:
Marionna Schlatter, présidente de Mobilité piétonne Suisse
Tel. 077 475 25 02

Kontakt für Rückfragen zum Siegerprojekt «Rayon Vert»
Tinetta Maystre, Conseillère municipale en charge de l’urbanisme, des infrastructures et de la mobilité
Tél. 076 407 3381

 

Fotolegende: le Rayon Vert, © Michel Bonvin

thumbnail of FdO23_Flyer_Preisverleihung_pagesDie Preisverleihung des Flâneur d’Or 2023 findet am Freitag, den 6. Oktober, in Renens statt.

Anmeldung bis am 22.9.23

Die Jury ist zurzeit dabei sich zu beraten und die Projekte zu begutachten. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden im Oktober veröffentlicht.

Das Tessiner Dorf Canobbio hat seinen Dorfkern aufgewertet und für Fussgängerinnen und Fussgänger attraktiver gestaltet. Das erfolgreiche Projekt erhielt 2020 eine Auszeichnung vom Fussverkehrspreis «Flâneur d’Or». Durch die Aufwertung können mehr Besucherinnen und Besucher ins Dorf gelockt und die Umsätze der lokalen Läden und Restaurants angekurbelt werden. Artikel in der Schweizer Gemeinde 16.12.2022

 

thumbnail of Flyer_Flaneur2023_DE_221111_02_webAlle drei Jahre werden Projekte, welche die Qualität der Infrastruktur des Fussverkehrs verbessern, mit dem «Flâneur d’Or»-Fussverkehrspreis Infrastruktur» prämiert und ausgezeichnet. 2023 ist es nun wieder so weit. Gemeinden, Institutionen und Planungsbüros werden herzlich dazu eingeladen, bis Ende März 2023 ihre Projekte für den nächsten Wettbewerb einzureichen. Der «Flâneur d’Or» wird von „Fussverkehr Schweiz“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen ASTRA und weiteren Partnern durchgeführt.

Zu Fuss gehen fördert das Wohlbefinden und die Gesundheit, stärkt die Gesellschaft und schont die Umwelt. Daher ist es wichtig, dass die Sicherheit und Attraktivität des Fussverkehrs gesteigert werden. Denn so werden die Menschen auch vermehrt dazu ermutigt, sich für das Gehen zu entscheiden, anstatt eine motorisierte Mobilitätsform zu wählen.
Der «Flâneur d’Or» honoriert die besten Projekte, welche die Infrastruktur des Fussverkehrs im öffentlichen Raum verbessern und zeichnet die dafür zuständigen Institutionen, Gemeinden oder Fachleute aus. Die Projekte werden nach Abschluss des Wettbewerbs in spezialisierten Kommunikationsmedien ausführlich vorgestellt, diese Dokumentation ist jedes Mal eine geschätzte und anerkannte Inspirationsquelle für die Zukunft.

Die Jury beurteilt die Qualität der Projekte unter anderem hinsichtlich der Kriterien Innovation, Wirkung und Modellcharakter. Der Gewinner oder die Gewinnerin des Wettbewerbs erhält ein Preisgeld von CHF 10’000, das vom Projektpartner «Burri public elements AG» gestiftet wird. Auszeichnungen werden vergeben für Konzepte und Planungen oder für Neugestaltungen von Kantons- oder Gemeindestrassen, Fusswegen und Plätzen.

Projekte für diesen Wettbewerb können bis zum 31. März 2023 eingereicht werden.

Die Ausschreibung für den Flâneur d’Or 2023 wird Ende 2022 veröffentlicht und läuft bis März 2023.

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Die Plakette der Liestaler Fasnacht zeigt die Rathausstrasse und ein paar Fasnachtsfiguren

 

Das Fasnachtskomitee Liestal nimmt mit dem Sujet und der Plakette für die Fasnacht 2022 den Gewinn des Flâneur d’Or für die Rathausstrasse in Liestal auf. Damit wird die Fasnacht in Liestal auch ein wenig zur Feier des Flaneur d’Or.  

Der offizielle Vers zum Sujet 2022 lautet: 

Dr 1. Priis für eus alli 

5 Johr isch es scho her, do duet me s’Lieschtler Stedtli saniere,
sitt denn chame entspannter d’Rothusstrooss uff und ab flaniere.
Es entschleunigends Zentrum hett me gstaltet,
e neue Asphalt gmacht und die schöne, alte Fassade bhaltet.
Dr Trottoirrand, dä hett me nümme welle,
jetzt cha me sich schins freier bewege, eso ohni die Schwelle.
Das neue, schöne Stadtbild sell d’Lüt alocke,
zum go poschte, gsellig si und au mol anehocke.
D‘ Rothusstrooss die funktioniert eso, das isch nit banal,
sondern für d’Chreemer im Stedtli wichtig und zentral.
Au d’Jury vom Flâneur d’Or findets mehr als glunge
wäge däm het jetzt Lieschtel bi däm Wettbewerb dr 1. Priis gunne.
Mir alli sind stolz uf euses Stedli im neue Gwand,
Lieschtel, dr Hauptpristäger – dasch doch super und allerhand.
Mir finde, es hett jede Einzelne vo eus au dr 1. Priis verdient und zwar mit Glanz,
für d’Geduld wo mir gha hei, s’Verständnis und natürlich d’Toleranz.
Zwei mol uff d’Fasnacht verzichte wäig dr Pandemie,
keini Umzüg, keini Konfetti und nit ennol chönne e chli gsellig si.
Zum Wohl vo allne zruggstoh, statt istoh das brucht Konsequenz,
dorum stellt d’Plaggette das Johr e Medaille dar – für jede eini:
«Danke für euchi Geduld und Toleranz!» 

Quelle: Fasnachtskomitee Liestal

thumbnail of Hochparterre_Flaneur_d_Or_2020Der Hochparterre-Verlag hat als Medienpartner den Jurierungsprozess zum Flâneur d’Or 2020 von Anfang an begleitet und nun als krönenden Abschluss ein Themenheft herausgegeben. Darin werden alle prämierten Projekte vorgestellt. Sie erfahren, wieso es die Stadt Liestal mit der Umgestaltung der Rathausstrasse zuoberst auf das Siegertreppchen geschafft hat. Von gelungenem Pragmatismus und von optischer Reduktion ist die Rede. Und von einer Lösung, bei nicht nur die Hardware – die Strasse – neu gestaltet wurde, sondern mit den Nutzungsbedingungen auch die Software aktualisiert wurde.

Sie können die Aufzeichnung der Preisverleihung hier anschauen: