In einem partizipativen Prozess wurde ein breit abgestütztes Fuss- und Radverkehrskonzept über das ganze Gemeindegebiet von Gams SG entwickelt. Es beinhaltet eine Schwachstellenanalyse, einen in Haupt-und Nebenverbindungen hierarchisierten Fusswegnetzplan, der zu schliessende Netzlücken definiert, sowie einen Massnahmenplan. Abgestützt auf das von der Gemeinde verabschiedete Konzept sind erste Massnahmen bereits realisiert.
body{ overflow: scroll !important; }Vorgehen
Die
Aufgabe umfasste fünf Hauptteile:
Resultate der Schwachstellenanalyse
Die
Verkehrssituation wird geprägt durch die Ortsdurchfahrt (Hauptstrasse), in die
im Bereich des Ortszentrums die Haagerstrasse (Zubringer zur A13) und die
Gasenzerstrasse einmündet. Die Querungsstellen der Fusswegverbindungen über die
Hauptstrassen sind demzufolge potentielle Problempunkte. Ansonsten besteht
insgesamt ein relativ dichtes Fusswegnetz. Allerdings weisen die Wege grosse
Qualitätsunterschiede auf, was die Begehbarkeit, den Zustand und den Gehkomfort
angeht. Die zu geringe Breite der Fussverkehrsflächen ist häufig ein Problem;
in den Hanglagen sind die Begehbarkeit und der Zustand der Wege teilweise
problematisch. Mängel bestehen auch hinsichtlich der Haltestellenausstattung:
Nur wenige Haltestellen weisen einen Witterungsschutz auf; die Wartemöglichkeiten sind zu
gering bemessen und häufig fehlen an den Haltestellen gesicherte
Querungsmöglichkeiten; die Anforderungen an einen barrierefreien Einstieg sind
an keiner Haltestelle erfüllt. Mängel in der Strassenraumgestaltung bestehen
insbesondere an der Gasenzenstrasse, im Zentrumsbereich und am Dorfplatz
Gasenzen. Der Zentrumsbereich, das Umfeld der Bushaltestelle Post und der
Dorfplatz Gasenzen bieten wenig Anreize zum Aufenthalt. In der Haagerstrasse
und in der Grabserstrasse wirken die Strassenräume überbreit, was zu erhöhten
Fahrgeschwindigkeiten führt. Am Ortseingang Haagerstrasse wird der Übergang
zwischen Ausser- und Innerortsbereich im Strassenraum nicht ablesbar.
Massnahmen
Im ganzen
Fussverkehrsnetz wurden Netzergänzungen und Schlüsselmassnahmen definiert:
Im Bereich der Verkehrsregelungen wurde die flächendeckende Einrichtung von Tempo 30-Zonen in allen Quartieren vorgeschlagen. Gestaltungsmassnahmen dienen zur Verdeutlichung räumlicher Situationen, besonderer Verkehrsregimes (Tempo 30-Zonen) oder zur Aufwertung von Strassen- und Platzräumen. Sie wurden insbesondere an folgenden Situationen vorgeschlagen:
Ein spezielles Augenmerk gilt den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs:
Umsetzung
Die
ersten Massnahmen sind in Bearbeitung oder in Umsetzung: Konzept Ortsmitte,
Umgestaltung Ortseingang Ost mit Querung, Tempo 30 im Ortsteil Gasenzen als
Pilotprojekt für andere Quartiere, Verbesserungen an Querungsstellen,
Velostreifen, damit die Velos nicht mehr das Trottoir benutzen, Ergänzen von
Fussgängersteifen usw.
Projektbearbeitung
HSR Hochschule für Technik Rapperswil (Klaus Zweibrücken / Carsten Hagedorn / Gianna Müller / Moritz Setz)
Projektbegleitung
Begleitgruppe mit Vertretern des Gemeinderates und weiterer
Beteiligten. Mehrere öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltungen
Zeitraum
2010:
Schwachstellenanalyse Fuss- und Veloverkehr im Rahmen des
Agglomerationsprogramms Werdenberg-Liechtenstein
2013:
Sanierung Haagerstrasse als Anlass zur konzeptionellen Überprüfung der
Situation für den Fuss- und Radverkehr
2014-15:
Erarbeitung Konzept Fuss- und Radverkehr Gams
Planungskosten
ca. CHF 40'000.-
Projektierungs-/Realisierungskosten:
Die Budgets für die Umsetzung der
einzelnen Massnahmen werden separat gesprochen.