Gams (SG): Fuss- und Radverkehrskonzept

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In einem partizipativen Prozess wurde ein breit abgestütztes Fuss- und Radverkehrskonzept über das ganze Gemeindegebiet von Gams SG entwickelt. Es beinhaltet eine Schwachstellenanalyse, einen in Haupt-und Nebenverbindungen hierarchisierten Fusswegnetzplan, der zu schliessende Netzlücken definiert, sowie einen Massnahmenplan. Abgestützt auf das von der Gemeinde verabschiedete Konzept sind erste Massnahmen bereits realisiert.

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Vorgehen
Die Aufgabe umfasste fünf Hauptteile:

  • Bestandsaufnahme und Analyse: Die wichtigsten Ziele und Quellen des Fuss- und Radverkehrs wurden erfasst. Eine verfiefende Schwachstellenanalyse wurde durchgeführt sowie die Mängel, Konflikte und Netzwiderstände auf einer Mängelkarte dargestellt.
  • Netzplanung: Es wurde ein Konzept für das Fusswegnetz aufgrund von Erreichbarkeiten und Einzugsbereichen entwickelt und auf einem Netzplan dargestellt, das auch die Verknüpfungen mit den überkommunalen Netzen des Fuss- und Veloverkehrs aufzeigt.
  • Massnahmenplanung: Massnahmenvorschläge zur Behebung der Schwachstellen wurden formuliert und auf einem Plan abgebildet.
  • Dokumentation (Pläne und Bericht): Die Resultate des Planungsprozesses wurden in einem abschliessenden Bericht zusammengestellt.
  • Mitwirkung, Kommunikation, Information (integral über alle Arbeitsphasen): Über alle Arbeitsschritte erfolgte eine kontinuierliche Partizipation und Information. So hat die Bevölkerung bei der Schwachstellenanalyse mitgewirkt und wichtige Hinweise für Massnahmen gegeben.

Resultate der Schwachstellenanalyse
Die Verkehrssituation wird geprägt durch die Ortsdurchfahrt (Hauptstrasse), in die im Bereich des Ortszentrums die Haagerstrasse (Zubringer zur A13) und die Gasenzerstrasse einmündet. Die Querungsstellen der Fusswegverbindungen über die Hauptstrassen sind demzufolge potentielle Problempunkte. Ansonsten besteht insgesamt ein relativ dichtes Fusswegnetz. Allerdings weisen die Wege grosse Qualitätsunterschiede auf, was die Begehbarkeit, den Zustand und den Gehkomfort angeht. Die zu geringe Breite der Fussverkehrsflächen ist häufig ein Problem; in den Hanglagen sind die Begehbarkeit und der Zustand der Wege teilweise problematisch. Mängel bestehen auch hinsichtlich der Haltestellenausstattung: Nur wenige Haltestellen weisen einen Witterungsschutz auf; die Wartemöglichkeiten sind zu gering bemessen und häufig fehlen an den Haltestellen gesicherte Querungsmöglichkeiten; die Anforderungen an einen barrierefreien Einstieg sind an keiner Haltestelle erfüllt. Mängel in der Strassenraumgestaltung bestehen insbesondere an der Gasenzenstrasse, im Zentrumsbereich und am Dorfplatz Gasenzen. Der Zentrumsbereich, das Umfeld der Bushaltestelle Post und der Dorfplatz Gasenzen bieten wenig Anreize zum Aufenthalt. In der Haagerstrasse und in der Grabserstrasse wirken die Strassenräume überbreit, was zu erhöhten Fahrgeschwindigkeiten führt. Am Ortseingang Haagerstrasse wird der Übergang zwischen Ausser- und Innerortsbereich im Strassenraum nicht ablesbar.

Massnahmen
Im ganzen Fussverkehrsnetz wurden Netzergänzungen und Schlüsselmassnahmen definiert:

  • Fusswegstücke zur besseren Erschliessung des Ortsteils Gasenzen.
  • Trottoirausbau oder Trottoirverbreiterungen z.B. entlang der Gasenzenstrasse.
  • Sicherung von Querungsmöglichkeiten bzw. Angebot von zusätzlichen Querungsmöglichkeiten vor allem am verkehrsorientieren Strassernetz (Wildhausstrasse, Gasenzenstrasse, Grabserstrasse, Haagerstrasse).

Im Bereich der Verkehrsregelungen wurde die flächendeckende Einrichtung von Tempo 30-Zonen in allen Quartieren vorgeschlagen. Gestaltungsmassnahmen dienen zur Verdeutlichung räumlicher Situationen, besonderer Verkehrsregimes (Tempo 30-Zonen) oder zur Aufwertung von Strassen- und Platzräumen. Sie wurden insbesondere an folgenden Situationen vorgeschlagen:

  • Betriebs- und Gestaltungskonzept Gasenzenplatz und Ortszentrum
  • Gestaltung der Ortseingänge zur Verdeutlichung des Übergangs ausser-/innerorts an allen wichtigen Ortseingängen
  • Umsetzung verkehrsberuhigender Massnahmen in Zusammenhang mit der Einrichtung von Tempo 30-Zonen

Ein spezielles Augenmerk gilt den Haltestellen des öffentlichen Verkehrs:

  • An allen Bushaltestellen sind bis 2023 Umbauten zur Verbesserung der Barrierefreiheit (Einstiegshöhe) nötig.
  • Einrichtung einer zusätzlichen Bushaltestelle „Feld“ und Gasnenzenplatz
  • Ergänzen eines Witterungsschutzes an allen wichtigen Haltestellen.

Umsetzung
Die ersten Massnahmen sind in Bearbeitung oder in Umsetzung: Konzept Ortsmitte, Umgestaltung Ortseingang Ost mit Querung, Tempo 30 im Ortsteil Gasenzen als Pilotprojekt für andere Quartiere, Verbesserungen an Querungsstellen, Velostreifen, damit die Velos nicht mehr das Trottoir benutzen, Ergänzen von Fussgängersteifen usw.

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Projektbearbeitung
HSR Hochschule für Technik Rapperswil (Klaus Zweibrücken / Carsten Hagedorn / Gianna Müller / Moritz Setz)

Projektbegleitung
Begleitgruppe mit Vertretern des Gemeinderates und weiterer Beteiligten. Mehrere öffentliche Informations- und Diskussionsveranstaltungen

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Zeitraum
2010: Schwachstellenanalyse Fuss- und Veloverkehr im Rahmen des Agglomerationsprogramms Werdenberg-Liechtenstein
2013: Sanierung Haagerstrasse als Anlass zur konzeptionellen Überprüfung der Situation für den Fuss- und Radverkehr
2014-15: Erarbeitung Konzept Fuss- und Radverkehr Gams

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Planungskosten
ca. CHF 40'000.-

Projektierungs-/Realisierungskosten:
Die Budgets für die Umsetzung der einzelnen Massnahmen werden separat gesprochen.

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