Cham (ZG): Lorzenweg - Fussweg von Cham bis Hagendorn

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Nach einer achtjährigen Planungs-, Vorbereitungs- und Bauphase lädt der Lorzenweg seit Mitte 2015 auf einer Länge von 3,5 Kilometern zum Flanieren und zur Naherholung ein. Dabei wartet der Weg nicht nur mit einer idyllischen Lage auf, sondern Wasserzugänge ermöglichen auch einen direkten Bezug zur Lorze.

Projektbeschrieb
Während der Projektierungs- und Bauphase wurde der Umwelt ein hohes Augenmerk beigemessen. So galt es dem wertvollen Naturraum entlang des Stausees Rechnung zu tragen. Dabei wurden auch ökologische Aufwertungsmassnahmen umgesetzt. Sowohl die Planung als auch die Ausführung erfolgte in enger Zusammenarbeit mit verschiedenen Umwelt Fachstellen, Vogelschutzverbänden, Grundeigentümern sowie kantonalen und kommunalen Ämtern.

Die Entstehung des Lorzenwegs nahm bereits 2007 ihren Anfang, als der Weg in den Legislaturzielen des Chamer Gemeinderats verankert wurde. 2010 hatte die Stimmbevölkerung schliesslich einen Rahmenkredit von insgesamt CHF 3.9 Mio. für den Bau des naturnahen Wegs genehmigt. Davon wurden knapp 3.0 Mio. ausgeschöpft.

In mehreren Etappen ist seit 2012 der Lorzenweg entstanden. So können Fussgängerinnen und Fussgänger seit Ende 2012 z.B. den neu erstellten Trottoirabschnitt im Bereich Untermüli benützen. Damit wurde eine Lücke geschlossen, die während Jahren zu gefährlichen Situationen zwischen Fussverkehr und motorisiertem Verkehr führte. Gleichzeitig konnte dadurch die Anbindung des Lorzenwegs südlich der Untermüli mit dem schon früher bestehenden Lorzenwegabschnitt nördlich der Untermüli sichergestellt werden. Seit Ende 2013 überspannen zudem in Hagendorn im Bereich der Kosthäuser die zwei neuen Brücken Schönau und Furt die Lorze. Der in die Jahre gekommene Flussübergang bei der Schönau wurde dabei etwas weiter südöstlich durch eine Holz-/Stahl-Konstruktion ersetzt. Und auch wo früher die Furt (flache Stelle in einem Gewässer) zwischen Flusslauf und Kanal nur bei niedrigem Wasserstand passierbar war, macht heute eine Brücke den bestehenden Wanderweg ganzjahrestauglich. Damit konnte auch das Gebiet um die Kosthäuser auf idyllische Art und Weise an das bestehende Wegnetz angeschlossen werden.

Der Lorzenweg dient ausschliesslich dem Fussverkehr. Um auch für Behinderte und Personen mit Kinderwagen attraktiv zu sein, weist der Weg keine Stufen auf. Das Gefälle ist den Geländeverhältnissen entsprechend, möglichst klein gehalten worden. Auch der Sicherheit wurde grosse Bedeutung beigemessen. Zum Beispiel wurde im Waldbereich - durch Baupfleger - gefährliches Geäst entfernt und gleichzeitig markante Bäume gepflegt. Betreffend sonstiger Sicherheit erfolgte die Abnahme durch den bfu-Sicherheitsdelegierten der Gemeinde Cham.

Projektbeteiligte
Bauherrschaft: Einwohnergemeinde Cham
Landschaft: ASP Landschaftsarchitekten AG
Ingenieurleistungen: Synaxis Bauingenieure AG
Brückenarchitektur: Eduard Imhof, Luzern Bauunternehmungen: BÜWE Tiefbau AG, Landis Bau AG, AG Mario Vanoli Erben, Werkhof Cham
Stahlbau: Krähenbühl AG Stahl- und Metallbau, Kaufmann AG; Holzbau: Xaver Keiser Zimmerei Zug AG, Zug, Abt Holzbau AG, Baar

Zeitraum
2007: Genehmigung Verkehrsrichtplan (mit Lorzenweg) / Aufnahme in Legislaturziele Gemeinderat
2008: Antrag Planungs- und Projektierungskredit (Ausarbeitung Auflageprojekt)
2010: Genehmigung Rahmenkredit durch Chamer Stimmbevölkerung
2012: Erstellung 1. Etappe (Trottoir Untermüli)
2013: Erstellung 2. Etappe (Brücken Furt/Schönau)
2014 - 2015: Fertigstellung Lorzenweg
Mai 2015: Eröffnung Lorzenweg

Kosten
Genehmigter Rahmenkredit: CHF 3.9 Mio. (davon knapp CHF 3.0 Mio. ausgeschöpft)

Bewertung der Jury
Mit dem Lorzenweg zwischen Cham und Hagendorn hat die Gemeinde Cham einen attraktiven Spazierweg und eine wichtige Ergänzung des Fusswegnetzes geschaffen. Die Jury hat sowohl das Gesamtkonzept als auch die zurückhaltende, aber sorgfältige Gestaltung des Weges und der Aufenthaltsbereiche überzeugt. Der Fussweg verläuft nahe am Ufer; erschliesst bisher schwer zugängliche, aber spannende und vielfältige Uferbereiche und ist damit ein neu geschaffener Blau- und Grünweg in Siedlungsnähe. Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Einbettung in die örtlichen Gegebenheiten, der sensible Umgang mit den naturnahen Räumen und das Bemühen, den Weg behindertengerecht auszugestalten.