Sitzbänke finden sich nicht in Landkarten. Der
Verein zur Förderung der Schweizer Bankkultur
bezweckt
Bänke zum Ziel und Motivationsfaktor für
das Gehen zu machen. Der Verein macht Werbung für Bänkli und stärkt
die Bänkli-Kultur, indem er in einer web- und mobilen Applikation die
Standorte der Schweizer Bänkli sowie deren „Charakter“ (Aussicht, Erreichbarkeit,
Ruhefaktor, etc.)
erfasst. Zudem wird eine Community von Bänkli-Fans animiert, diese zu benützen und damit das Gehen gefördert. Denn durch den Aufbau einer Bänkli-Community
ergeben sich sinnvolle Ziele, die kohärent
sind mit der Idee des Gehens. Die Ziele sind leicht erreichbar und Alternativen zu klassischen Zielen, wie z.B. Berggipfel.
Zielsetzungen
Öffentliche
Sitzbänke sind für den Fussverkehr, was Banken für den Geldverkehr sind: Der
Aufenthalt an Orten mit Sitzbänken erhöht die inneren Ressourcen. Bänkli sind aber noch
nicht virtuell erreichbar, ja nicht einmal ihre „Adressen“ sind bekannt: Man
findet sie nicht in Landkarten. Durch unser Projekt werden Bänke zum Ziel und Motivationsfaktor für
Fussverkehr!
1. Wir machen Werbung für die Bänkli, wir stärken die Bänkli-Kultur, wir erfassen in einer web- und mobilen Applikation die Standorte der Schweizer Bänkli, deren „Charakter“ (Aussicht, Erreichbarkeit, Ruhefaktor, etc.) und geben ihnen Gesicht und Stimme: jedem Bänkli sein eigenes Gästebuch in der virtuellen Bänkli-Landkarte!
2. Wir kreieren und animieren eine Community von Bänkli-Fans, für welche Bänkli Grund und Ziel von Fusswegen wird.
Wir machen Bänkli-Besuche trendig in allen Bevölkerungs- und Altersgruppen, bei
Einheimischen, Zweitwohnungsbesitzern und Touristen („Smart-Tourism“).
Alle sind eingeladen, Teil der „Bänkli-Familie“ zu werden, zu teilen und zu
profitieren: Erlebnisse, Empfehlungen, Informationen über und Fotos von
Bänkli sorgen für Motivation und Inspiration für Fusswege.
Eine Bank in max. 5 km Entfernung mit
guter Aussicht und mit Kinderwagen erreichbar? Ein ruhiges, schattiges Bänkli
an einem Fluss, mit Rollstuhl erreichbar? Eine Grillstelle in den Bergen mit
Tisch und Sicht auf die Alpen? JedeR kann die kostenlose Bänkli-Landkarte ganz
einfach und schnell nach seinen Wünschen
und Bedürfnissen filtern, und somit die zur Verfügung stehende Zeit fürs Gehen
und Erholen verwenden!
3. Regionen, Orte und Gemeinden können von diesem neuen Trend auf mehrfache Weise profitieren. Sie haben kostenlose Werbemöglichkeit auf (inter-)nationaler Ebene für deren Bänkli, aber sie können auch unsere Services nutzen, um:
Projektbeschrieb
Zu Fuss gehen
ist
gesund, aber oft fehlen Anlass
und konkretes Ziel. Mit unserer Applikation, den Animationen und der Bänkli-Community
geben wir sinnvolle Ziele, die kohärent
sind mit der Idee des Gehens. Wir geben Grund und Anlass durch „Collecting & Connecting“. Die Ziele
können individuell angepasst werden – und sind leichter erreichbar als bisher
übliche Ziele wie Berggipfel. Bänkli als Ziel sind messbar, dosierbar und filterbar .. und völlig kostenlos: Die Applikation,
und die Bank!
Gehen und
Wahrnehmen, Teilen und Aneignen des öffentlichen Raumes sind eng verbunden mit
öffentlichen Sitzgelegenheiten. Bänke haben eine wichtige Funktion für die Aufenthaltsqualität im öffentlichen
Raum - physisch und sozial. Sie sind
Mittel und Ziel für einen attraktiven Fußverkehr.
Wir promovieren den Fußverkehr, wir geben Hilfe für die Zielfindung und Wegoptimierung
und eine emotionale Eingebundenheit
in die “Bänkli-Familie“.
Für Familien mit Kleinkindern bzw. Menschen mit
eingeschränkter Mobilität (durch Krankheit oder Alter) sind Bänke eine
Notwendigkeit, um am öffentlichen Leben teilnehmen, öffentliche Plätze und die
Natur nutzen und genießen zu können. Zu wissen, wo Bänkli stehen und wie sie
erreichbar sind, welche Infrastruktur sie bieten, ist wesentlich für die
Planung ihrer Ausgänge. Unsere virtuelle Bänkli-Landkarte kann den
Aktionsradius, die Dauer und die Qualität von der Teilhabe am öffentlichen und
sozialen Raum dieser Bevölkerungsgruppen enorm erhöhen.
Bänkli sind
ein jahrhundertealter Brauch und Zeichen der Schweizer Gastfreundschaft: Sie markieren besondere Orte, schöne Aussichten,
idyllische Plätze und laden ein, diese zu teilen – ob gleichzeitig, oder im
Laufe der Zeit. Bei Spaziergängen, beim
Wandern und beim Erholen in der Natur sind sie ein wichtiger Orientierungs- oder gar Zielpunkt.Wer weiss, wo Bänkli stehen, der weiss, wo
schöne Plätze sind!
Empfehlungen von Gleichgesinnten sind ein wichtiger Motivationsfaktor für Ausflüge.
Deswegen haben wir auch die Community
der Bänkli-Fans gegründet und erweitern bzw. animieren sie, z.B. mit (Gewinn-)spielen und Bänkli-Rätseln. Aber
auch die innere Gruppendynamik sorgt
für eine erhöhte Mobilität und
Aufmerksamkeit der Bänkli-Tradition gegenüber. Die
Wertschätzung für dieses öffentliche und kostenlos zur Verfügung gestellte Gut
steigt.
Unser
Projekt ist auf den ersten Blick ein virtuelles, mit einer:
In weiterer Folge wird aber die physische reelle Welt beeinflusst durch das Verhalten der Community, deren Bedürfnisse, Rückmeldungen und aktuelle ausgeübte Mobilität.
Virtuelle Dimension: Das Erfassen von öffentlichen Sitzbänken und deren "Charakter" in einer virtuellen Schweiz-Landkarte: Dazu wird die gesamte Bevölkerung eingeladen, mithilfe von "Crowdsourcing" Bänkli zu erfassen (z.B. durch GPS-getaggtes Foto), aber auch zu kategorisieren: Erreichbarkeit (Rollstuhl, Kinderwagen), Infrastruktur (Tisch, Grillstelle, Kinderspielplatz, etc.), Aussicht (Rundumsicht, See, Weitblick, etc.), Ruhefaktor, etc. Des Weiteren können persönliche Erlebnisse und Geschichten geteilt werden. Manche der Informationen sind nur vor Ort abrufbar - als weiterer Motivationsfaktor, sich auf den Weg zu machen.
Eine weitere Funktion ermöglicht das einfache Melden von Beschädigungen an Bänken direkt an die jeweils betroffene Partner-Region. Dies soll die schlechten Erfahrungen von Fussgängern reduzieren, aber auch den Gemeinden eine Hilfe bei der Pflege und Wartung von Bänken sein - die bislang in manchen Gegenden oft erst nach Wochen - und tausenden enttäuschten Fussgängern erfolgt.
Individuelle Auswirkungen & die
Bänkli-Community:
Mithilfe
von Filtern können Erholungssuchende einfach und schnell schöne Plätze entdecken - je nach deren
Bedürfnissen. Das Risiko, stundenlang neben Autos durch eine Stadt zu irren, um
ein ruhiges Plätzchen zu finden, ist reduziert. Das Gehen kann genossen
und optimiert werden, da in der Applikation die besten Routen vorgeschlagen werden.
Durch Gamification wird der
Walk&Play-Charakter betont: Wer findet die meisten Bänkli, die noch nicht
erfasst sind? Wer hat in der Region die meisten Bänkli besucht? Regionen können
lokale Wettbewerbe organisieren - für Gäste und Einheimische, z.B. wer 30
bestimmte Bänkli besucht, erhält einen Bon für eine kostenlose Übernachtung. Die
Präsenz bei den Bänken wird durch einen GPS-Stempel im persönlichen
"Bänkli-Logbuch" dokumentiert. Die Wettbewerbe können zielgruppenspezifisch
für Kinder und Jugendliche, für Gäste und Einheimische etc. ausgeschrieben
werden.
Wir haben
bereits eine grosse "Community" von aktiven Bänklifans auf Facebook. Sie
achten auf Bänkli, auf deren Qualität und Vorhandensein, sie schätzen die
Arbeit, die Bänkli mit sich bringen - aber sie sind auch kritisch. Mit der
Grösse dieser Gruppe der " Bankophilen" wird auch eine weitere
Eigendynamik in Gang gesetzt: Gemeinden und Regionen, welche entsprechende
Bänkli anbieten und pflegen, werden belohnt. Es wird ein Trend in Gang gesetzt,
der zu einer Aufwertung der öffentlichen
Sitzgelegenheiten führt. Der Bänkli-Schadensalarm ist ein erster Schritt,
aber auch Vorschläge für gute Bänkliplätze werden eintreffen. Ebenso kann die
Applikation als Marktplatz für das Bank-Sponsoring den Gemeinden helfen, neue
Geldquellen für die Aufstellung und Wartung von Bänkli zu finden. Der
Bänkli-Produzentenmarkt wird angekurbelt, und Architekturwettbewerbe sollen
Regionen die Möglichkeit geben, sich zu profilieren - nicht nur mit tollen
Standplätzen sondern auch mit zeitgerechter oder gar avantgardistischer
Umsetzung von Sitzgelegenheiten im öffentlichen Raum.
Regionale und lokale Auswirkungen: Unsere
Applikation ist eine fussgängerfreundliche Infrastruktur - der virtuellen Art.
Sie kommt allen Schweizer Regionen und Gemeinden zugute, allen Bewohnern der
Schweiz und allen Gästen.
Sie wertet
die Arbeit jener auf, die sich um die Erbauung und Erhaltung kümmern und setzt
sie in direkte Verbindung mit den
Nutzern.Die Bänkli-Familie
hat eine Eigendynamik, die das Gehen und Entdecken von öffentlichem Raum in den
Vordergrund stellt. Es entsteht eine Aufwärtsspirale, wie unsere Erfahrung mit der Facebook-Gruppe "Bankgeheimnisse" (www.facebook.com/groups/bankgeheimnisse) zeigt. Die ca. 120 Mitglieder
posten täglich 5 - 15 Fotos von Bänkli. Die
Fotos werden oft schon unterwegs, also zeitnah, mit
der Gruppe geteilt. Dies wiederum motiviert die Gruppenmitglieder,
ebenfalls ihre Erlebnisse zu teilen. Die Fotos inspirieren für neue Ausflugsziele,
aber schärfen auch das Auge für die Wahrnehmung der eigenen Umwelt.
Die Informationen
welche aus der Applikation gewonnen werden, dienen einerseits dazu, die Kultur
der Bänkli zu dokumentieren, aber auch den
Fußverkehr zu erfassen (Dichte, Aufenthaltsdauer, Wege). Dies ermöglicht den
Partner-Regionen ihre Services
und Dienstleistungen an die Benutzer anzupassen, in
Kontakt mit den Bankbenutzern zu
treten und mit
"Location based services" jene lokalen Informationen, welche Fußgängern dienlich sein können, gezielt und zeitgerecht zu offerieren.
Der
Schadensalarm ermöglicht Einsparungen beim Aufwand für die Wartung und
Instandhaltung und vermindert die Dauer, in denen reparaturbedürftige Bänkli
für negative Erlebnisse der Fussgänger sorgen. Die Fussgänger können so aktiv
mithelfen, deren Infrastruktur zu verbessern.
Die
Schweizer Bänkli-Kultur ist ein Kulturerbe
- das als solches noch nicht in all seinen Ausprägungen erkannt wurde.
Wir dokumentieren es und bitten die Bevölkerung um Mithilfe. Dies ist für viele Menschen ein Grund, zu Fuss auf
Entdeckungs- und Fotoreise zu gehen. Dabei wird nicht nur Dokumentationsarbeit,
sondern auch eine Bewusstseinsarbeit über öffentlichen Raum und öffentliches
Gut geleistet.
Wir bemühen
uns auch um eine Einschreibung der Bänklikultur als immaterielles Kulturgut in den
kantonalen Inventaren (in Vorbereitung: Kanton Vaud), und werden mit
unserer Bänkli-Applikation auch Projektpartner des Schweizer Kulturjahres 2018.
Informationen zum Stand des Projektes erhalten Sie auf www.bankgeheimnisse.ch und www.secrets-bancaires.ch
Organisation
Verein zur Förderung der Schweizer Bankkultur
Zeitraum
Realisation bis 2017.
Zu den Bewertungskriterien des Flâneur d'or: