Wallisellen (ZH): Richti-Arkade im Richti-Areal

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Mit dem neuen urbanen „Richti-Areal“ ist in Wallisellen ein neues städtebauliches Quartier entstanden. Neben den neuen Wohnungen und Arbeitsplätzen ist aber auch eine fussgängerfreundliche Verbindung zwischen dem Bahnhof Wallisellen und dem Glattzentrum geschaffen worden. Architekt Prof. Vittorio M. Lampugnani liess sich bei der Planung der Richti-Arkade von der italienischen Städtebau-Kultur inspirieren. Dies spürt man auch- Die Richti-Arkade bietet einen überdachten Gehweg zum Flanieren, Geniessen und Einkaufen. Die öffentlichen und grünen Innenhöfe sind mit Kinderspielplätzen, Sitzgruppen und Spazierwegen ausgestattet. Der Richti-Platz, als Herz des Quartiers, lädt bei schönem Wetter zum draussen Sitzen und Verweilen ein.

Projektbeschrieb
Auf dem ehemals industriell genutzten und seit rund 20 Jahren brach liegenden Grundstück zwischen Bahnhof Wallisellen und Einkaufszentrum Glatt realisiert Allreal ein Quartier gemischter Nutzung: Wohnen, Dienstleistung und Gewerbe/Verkauf. Realisiert wurde ein attraktives Quartier mit Wohnraum (Miet- und Eigentumswohnungen) für rund 1200 Bewohnerinnen und Bewohner und mit über 3000 Arbeitsplätzen in Büros und Ladengeschäften. Die Blockrandbauten mit fünf Vollgeschossen und einem Attikageschoss stehen für den grosszügigen und eigenständigen Charakter des Quartiers sowie für die hohe Qualität des Wohnraums und der Arbeitsplätze.

Das Bebauungsmuster ermöglicht die Realisation von lärmgeschützten Innenhofpärken. Der öffentliche Raum wurde mit Plätzen, Alleen, Arkaden und Wohnstrassen städtebaulich überzeugend ausgestaltet und bietet für Bewohner, Arbeitnehmer und Spaziergänger einen angenehmen Aufenthaltsort und Flanierweg. Die Verbindung zwischen dem Bahnhof Wallisellen und der Glattalbahn-Haltestelle bildet die Hauptstrasse des neuen Quartiers: die Richti-Arkade. In der Planung wurde berücksichtigt, dass vom Bahnhof Wallisellen viele Personen ins Areal zum Arbeiten pendeln oder zu Fuss ins Glattzentrum das Areal durchqueren. Die Arkade, die den Fussgängern an Regentagen Schutz und in den Sommermonaten eine angenehme Kühle bietet, ist einseitig angelegt, was der Strasse einen asymmetrischen Charakter verleiht; auf der gegenüberliegenden Seite bestimmt eine Eichenbaumreihe mit dazwischengeschobenen Parkplätzen den Strassenraum. Die vergleichsweise schmale Fahrbahn ist asphaltiert, der breite Bürgersteig mit kleinformatigen, hellgrauen Granitblöcken gepflastert. Läden und Cafés unter den Arkaden machen aus der Richti-Arkade einen urbanen Flanierboulevard.

Die wichtigsten Fakten zum Richti-Areal Arkade:

  • Witterungsschutz: Die Fussgänger können fast trockenen Fusses vom Bahnhof zum Glattzentrum gelangen. Die Arkaden laden zum Flanieren und Besichtigen der Schaufenster ein.
  • Belagswahl: Fahrbahn der Hauptstrecken aus Asphalt (weniger Lärm); Gehwege und Nebenstrassen mit Bogenpflästerung, Granit Typ Alba Morena (optische Abtrennung zum schwarz/grauen Asphalt). So entsteht ein spezielles Flair und die Bodenpflästungerung passt sich hervorragend an die Fassaden und an den Kiesplatz (Lägeron) des Richti-Platzes an.
  • Steine der Pflästerung: Es wurde grosser Wert auf optische Einheit gelegt. In einem gegenseitigen Abstimmungsprozess durch Gemeinde (Oberflächenbeschaffenheit), Lampugnani (optisches Erscheinungsbild), Gossweiler Ingenieure AG (bautechnische Ausführung) und der Bauherrschaft wurde die Pflästerung ausgewählt.
  • Seitenstrassen: Der Verkehr im gesamten Areal ist mittels Einbahnregime limitiert und der Zubringerdienst nur für Berechtigte gestattet. Die angrenzenden Gärten begrünen die Strassenzüge und die niedrigen Gartenmauern laden zum Sitzen ein.
  • Breite Gehwege sind das Markenzeichen der Richti-Aarkade (4m zwischen Fassade und Parkplatz auf der Nordseite; 3.5 m zwischen Arkade und Fahrbahnrand auf der Südseite).
  • Die Strassen sind übersichtlich und die Sichtbereiche eingehalten.
  • Optimierte Strassenbreite, so dass die Querungen für Fussgänger problemlos möglich sind.
  • Schaufenster entlang nördlicher Seite der Richtiarkade ergibt eine "Flaniermeile" mit vielfältigen Verpflegungsmöglichkeiten
  • Bewirtschaftete Längsparkplätze entlang Arkade für Geschäfte
  • Viele Bäume: begrünen die Strassenzüge und spenden im Sommer Schatten. Im Winter zäumen diese als beleuchtete Christbäume die Strasse. Das gesamte Areal ist mit einer zentralen Baumbewässerungsanlage ausgerüstet. Entlang Richtiarkade wurde alle 2 Parkplätze ein Baum gepflanzt.
  • Richti-Platz: multifunktional nutzbar (separate Anschlüsse für Wasser, Abwasser, Strom bei Events), Brunnen mit Springbrunnen (plätscherndes Wasser), Sitzbänke aus gleichem Stein, viele Bäume. Der Richti-Platz wurde teilweise mit Absperrpfosten versehen, damit verkehrsfreie Gebiete entstehen. Velobügel zum Abstellen der Fahrräder sind ebenfalls vorhanden.
  • Giardino: 8 Steintische mit Bänken laden auf dem Richti-Platz (in der Mitte der Arkaden) zum Picknick ein. Umsäumt von Hecken und versehen mit vielen Bäumen schafft es eine kleine Oase.
  • Öffentliche Innenhöfe: Durchgehende Wege durch die Innenhöfe der Blockrandbebauung schaffen einen erweiterten Rückzugsort für Gross und Klein. Die Höfe sind bewusst sehr verschieden und ansprechend ausgeführt worden.
  • Mittelinsel bei SBB-Aufgang: Die Pendler und Fussgänger können beim Bahnhof die Strasse einfach queren und zu den Arkaden gelangen.
  • Bushaltestelle direkt angrenzend an die Eingangspartie.
  • Bahnhof Wallisellen: Die direkte Anbindung an Bus, S-Bahn und Glattalbahn bietet eine optimale ÖV-Anbindung in alle Richtungen.
  • Gefällverhältnisse sind überall so geplant, dass die Behindertentauglichkeit gut eingehalten ist.
  • Mustergültiger Ansatz einer Gesamtplanung für ein neues Quartier, bei dem für die Umgebungsgestaltung die Leitprinzipen durchgezogen werden, ohne dass die einzelnen Bauten ihre eigene Prägung verloren haben.

Projektbeteiligte
Investor: Allreal Gruppe
Projektentwicklung / Auftraggeber: Alllreal Generalunternehmung AG, Zürich
Richtprojekt: Prof. Vittorio M. Lampugnani
Gestaltungsplan: Planpartner AG, Zürich

Zeitraum

2007: Allreal erwirbt das rund 72‘000 Quadratmeter grosse Grundstück

Mai 2009: Eingabe „Privater Gestaltungsplan „Richti“ mit öffentlich-rechtlicher Wirkung gem. § 85 PBG

  • Integration der Thematik „Öffentliche Fuss- und Veloverbindung“ gemäss Absatz 3.3.: …“Der im Plan bezeichnete übergeordnete Aussenraum sowie die untergeordneten Erschliessungen sind im Sinne der Richtplanung öffentlich zugänglich sowie fussgänger- und velofreundliche auszugestalten. Mit der öffentlichen Zugänglichkeit der in den Vorschriften bezeichneten Hofbereiche soll eine „Durchlässigkeit“ des Quartiers Richti erreicht werden. Dem entsprechend sind die Hofdurchgänge so anzuordnen, dass eine zweckmässige Durchwegung des Quartiers gewährleistet wird“…
  • Projektbeschrieb / Öffentliche Räume: …“Der Kontrast ist architektonisch sorgfältig thematisiert. Strasse und Plätze sind streng geometrisch und hell gepflastert. Die Bürgersteige sind mit der Fahrbahn nahezu bündig, von ihr durch einen dunkel-grauen Bordstein abgesetzt und in veredeltem Gusszement realisiert. Die Bäume sind durch Baumscheiben geschützt und der Strassenraum möbliert und mit Strassenlaternen versehen. Den zentralen Richtiplatz ziert ein steinerner Brunnen.“…

23. Juni 2009: Gemeindeversammlung Wallisellen stimmt dem Gestaltungsplan Richti zu

Februar 2010: Baubeginn im Richti-Areal

Mitte 2013: 1. Teil der Gebäude bezugsbereit (Richti-Arkade fertig gestellt)

Ende 2014 Fertigstellung des gesamten Areals

Finanzierung
Das Investitionsvolumen der Überbauung Richti-Areal beläuft sich auf rund CHF 700 Mio.

HIndernisfreiheit
Bei allen Überbauungen in Wallisellen wird das „Bundesgesetz über die Beseitigung von Benachteiligungen von Menschen mit Behinderungen (Behindertengleichstellungsgesetz, BehiG) vom 13. Dezember 2002“ berücksichtigt. Bei der Überbauung Richti-Areal wurde frühzeitig mit der Behindertenkonferenz des Kantons Zürich das Gespräch gesucht und die verschiedenen Punkte besprochen. Die Auflagen wurden in der Baubewilligung der Gemeinde Wallisellen entsprechend integriert und kontrolliert.

Videos und Bildmaterial