Basel (BS): Licht Einfall - Fussgängerführung am Kreisel Luzerner- / Wasgenring

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Im Zuge der Umgestaltung am Knoten Luzerner- / Wasgenring / Hegenheimerstrasse konnten den Zufussgehenden neu oberirdische Querungsmöglichkeiten angeboten werden. Da es sich um einen wichtigen Schulweg handelt, sollte die bestehende, aber unattraktive Fussgängerunterführung ebenfalls erhalten bleiben. Die aufwändigen Baumassnahmen im Rahmen des Gesamtprojekt eröffneten die Möglichkeit, die Unterführung entscheidend aufzuwerten. Mit der Kunstintervention „Licht-Einfall“ gelangt nun Licht in die Unterführung.

Ausgangslage
In Basels Nordwesten bildet die Verkehrsachse Luzernerring/Wasgenring eine wichtige Pendlerroute von und nach Frankreich. Mit ihrem direkten Anschluss an das Nationalstrassennetz ist sie geprägt von einen sehr hohen Verkehrsaufkommen und besitzt somit eine stark trennende Wirkung auf die umliegenden Quartiere. Die Umgestaltung des Luzerner- und des Wasgenrings war eine der Bedingungen für den Bau der Nordtangente, der Stadtautobahn in Basel Nord. Der Strassenraum wurde auf dem 1.5km langen Strassenstück so gestaltet, dass er sich nun besser ins Quartier einfügt. Wo zusätzlicher Raum gewonnen werden konnte, wurde er dem Fuss- und Veloverkehr sowie dem öffentlichen Verkehr zur Verfügung gestellt. Soweit es die Raumverhältnisse zuliessen, wurde die Strasse von Bäumen gesäumt.
Mit der Umgestaltung des Knotens Luzerner- / Wasgenring / Hegenheimerstrasse in einen Kreisel konnte den FussgängerInnen endlich - wie in Basel normalerweise üblich - oberirdische Querungen angeboten werden. Die bestehende Fussgängerunterführung – ein regelrechter Unort, der durch die Benutzer als unangenehm beschrieben wurde - sollte erhalten werden, weil es sich um einen wichtigen Schulweg und die Verbindung zum Gartenbad Bachgraben handelt. Da aufgrund der Umgestaltung zum Kreisel die Unterführung verlängert werden musste, wurde sie in der Kreiselmitte mit der Kunstintervention „Licht-Einfall“ in Form eines Trichters geöffnet, so dass nun Licht in die Unterführung gelangen kann.

Projektbeschrieb
Eine Trichterform in der Mitte des Kreisels dringt in die Tiefe und trifft auf die Tunnelröhre der Unterführung. Mit der Durchdringung der beiden Volumen entsteht ein neues, spannendes Raumgefüge. Der Trichter ragt 1.2 m über dem Strassenniveau in die Höhe und hat einen Durchmesser von knapp 15 m. Dem Bildhauer Michele Cordasco gelingt mit diesem klaren, minimalen Eingriff eine schöne Verschränkung von Skulptur und Raum.

Die relativ lange Unterführung öffnet sich unerwartet in der Mitte und erschliesst einen beeindruckenden Freiraum von ungewohnt grosszügiger Dimension. Diese Öffnung bietet dem Benutzer einen unmittelbaren Bezug zum Aussenraum und die Unterführung wird nicht mehr als solche wahrgenommen. Der Himmel öffnet sich und die Sonnenstrahlen treffen auf den Boden der Unterführung. Das Projekt „Licht-Einfall“ schafft eine starke, sich je nach Tages- und Jahreszeit immer wieder verändernde Situation für die Benutzer der Unterführung. Da der Strassenlärm aufgrund der Trichtergeometrie reflektiert wird, erwartet den Fussgänger zudem eine erstaunliche Atmosphäre der Ruhe inmitten des hektischen Stadtverkehrs. Obwohl die Unterführung keinen eigentlichen Aufenthaltsort darstellt, kann immer wieder beobachtet werden, wie Fussgänger bei der Öffnung stehen bleiben und die Schönheit und Wirkung des Ortes geniessen.

Organisation
Bauherrschaft: Tiefbauamt Basel-Stadt
Künstler: Michele Cordasco

Zeitraum
Januar 2008: Regierungsratsbeschluss
Dez. 2008: Grossratsbeschluss
Sept. 2009: Referendumsabstimmung
März 2012 Baubeginn
Sommer 2015 Baugeginn „Licht-Einfall“
Ende 2015: Bauabschluss

Kostenrahmen
Die Umgestaltung des Knotens und Anpassung der Unterführung ist Teil des rund 1.5km langen Luzernerring/Wasgenring-Projekts. Die Kosten für das Gesamtprojekt betragen rund CHF 30 Mio.