Biel (BE): Esplanade des Kongresshauses

Klicken Sie auf das Bild um die Galerie zu öffnen.

Mit dem Bau des Kongresshaus-Parkings auf dem ehemaligen Gaswerkareal Biel wurde die zentrale innerstädtische Fläche vor dem Kongresshaus von 642 Parkplätzen und den darunterliegenden Altlasten befreit und den Stadtbewohnern als grosszügiger Freiraum zur Nutzung im Alltag und für Feste frei gegeben.

Ausgangslage
Die Produktion im Gaswerk Biel wurde nach gut 100 Jahren Ende 1967 eingestellt. Die Werkanlagen wurden abgebrochen und das Areal wurde den Besuchern und Besucherinnen des unmittelbar gegenüber entstandenen Kongresshauses als Parkplatz zur Verfügung gestellt. Von da an wurde das Areal als Parkplatz für über 450 Autos genutzt.
Die Neugestaltung des ehemaligen Gaswerkareals bot eine einmalige städtebauliche Chance. Unter dem Begriff “Esplanade” wurde das Gebiet im Umfeld von Kongresshaus und Neumarktstrasse neu gestaltet und städtebaulich zu einem neuen innerstädtischen Quartier entwickelt.

Konzept / Umsetzung
"Ein Park, ein Platz, ein Ort": Mit der Coupole im Zentrum spannt sich ein grosser Freiraum zwischen dem Kongressgebäude und dem Schüsspark an der Neumarktstrasse auf. Die sehr unterschiedlichen Teilbereiche werden mit sich korrespondierenden Gestaltungsmitteln zu einem Ganzen, einem prägnanten Ort ausformuliert. Zwei lange Baumfelder, die sich am Platz der Coupole überschneiden, fassen den langen Freiraum seitlich. Diese Baumhaine weisen eine hohe Aufenthaltsqualität und eine stimmige, von Farben, Licht und Schatten geprägte Atmosphäre auf. Grün- und rotlaubige Baumarten wie Eschen, Buchen und Ahorne geben beiden Baumfeldern eine unverwechselbare Identität und doch einen gemeinsamen Ausdruck. Sitzbänke und Trinkbrunnen laden zum Verweilen auf den gekiesten Flächen ein.

Die Platzfläche erstreckt sich aus der Mitte bei der Coupole über die Zentralstrasse bis an die Stufen des Kongressgebäudes. Die Zentralstrasse wird in diesem Abschnitt als Begegnungszone über den Platz geführt. Die Platzfläche weist in der Ebene einen gestockten und dadurch grobkörnigen, attraktiv strukturierten Gussasphaltbelag auf. Eingelassen sind fünf grosse Vertiefungen, deren Oberfläche ungestockt belassen ist, die sich mit Regenwasser füllen und grosse flache Pfützen (Retentionen) formen. Diese Wasserlachen bilden Muster, Orte und Attraktionen auf der weiten leeren Fläche, inszenieren diese und laden Wagemutige zum Spiel und im Winter als Eisflächen. Die tiefschwarzen Mulden sind zugleich grosse Spiegel, die am Tag Wolkenbilder und in der Nacht die Lichter der Stadt reflektieren. Das Regenwasser wird in einer unterirdischen Zisterne gefasst und als sprudelnder Quell wieder in die Mulden eingespeist. Demontierbare Drehhocker unterstützen die spielerische Atmosphäre des Platzes. Nachts werden die wichtigen Wegebeziehungen zurückhaltend, jedoch ausreichend beleuchtet: in den Baumhainen und entlang des nordwestlichen Fussweges stehen frei angeordnete Parkleuchten. Hohe Beleuchtungsmasten am Rande des Platzes ermöglichen je nach Nutzung und Anlass unterschiedliche Lichtszenarien. Bei besonderen Anlässen kann die Platzfläche effizient ausgeleuchtet werden, dann können die Wasserlachen abgelassen und die gesamte Fläche genutzt werden.

Organisation
Bauherrschaft: Stadt Biel, Infrastruktur/Tiefbauamt
Projektverfasser / Leitung: raderschallpartner ag
Bauingenieur.: Mantegani & Wysseier Ingenieure & Planer AG
Sanitäringenieur: Grünig & Partner AG
Elektroingenieur: Schnegg Elektroplanung AG
Lichtplaner: Reflexion AG

Zeitraum
Das Gesamtprojekt umfasst die Teilbereiche Kongresshausgarten, Platz und Park.

September 2007: Wettbewerb
September 2010: Abgabe Stand Bauprojekt inkl. Kostenvorschlag zum Gesamtprojekt

Perimeter Kongresshausgarten:
Juli 2011: Baueingabe
November 2011: Ausschreibung
Dezember 2011: Bauentscheid
Januar 2012: Umgebungsarbeiten
Januar-Juni 2012: Ausführung Umgebung
Juni 2012: Eröffnung Kongresshausgarten

Perimeter Platz und Park:
Mai 2014: Baueingabe
September 2014: Ausschreibung
November 2014: Bauentscheid
Januar 2015: Startsitzung Umgebungsarbeiten
Feb. 2015 - Jul. 2016: Ausführung Umgebung Platz und Park
Juni 2016: Eröffnung Platz
ca. März-Juli 2018 Fertigstellung Perimeter Park

Kostenrahmen
Gesamtkreditrahmen von 13.2 Mio. Fr.