Poschiavo (GR): Fusswegverbindung Via Bernina

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Im Rahmen einer Analyse wurden Defizite im Fussverkehrsnetz von Poschiavo ermittelt. Ein grosser Handlungsbedarf ergab sich an der Stelle, wo die Fussgängerbrücke in die Via Bernina mündet. Durch das Erstellen von «Trottoirnasen» und das Auftragen einer farblich gestalteten Oberfläche auf der Fahrbahn konnte mit einer kostengünstigen Sofortmassnahme die Sicherheit entscheidend verbessert werden. Dies belegt eine ausführliche Wirkungsanalyse.

Ausgangslage
Die Gemeinde Poschiavo lancierte 2010 das Projekt «Valposchiavo in Movimento». Eine Initiative, welche die Bevölkerung zu mehr körperlicher Bewegung animieren will. Der Aspekt der Bewegungsförderung wird von Seiten des Gemeindevorstandes, der Schulbehörden und der Lehrpersonen von seither als sehr wichtig erachtet. Deshalb nahm die Gemeinde Poschiavo das Angebot «Bewegungsräume in ihrer Gemeinde» im Rahmen des kantonalen Aktionsprogramm «Bisch fit?» zum Anlass, die Fuss- und Schulwege auf ihre Sicherheit überprüfen zu lassen. Die Analyse ergab eine Reihe von Problemstellen, für die - wo möglich - Sofortmassnahmen definiert wurden.

Handlungsbedarf an der Via Bernina
Ein grosser Handlungsbedarf ergab sich an der Via Bernina. Eine grosse Anzahl von Fussgängerinnen und Fussgängern, die das Zentrum oder den Bahnhof von Poschiavo erreichen wollten, mussten eine Fussgängerbrücke benützen und die Via Bernina queren. Die Brücke mündete direkt in die Fahrbahn dieser Kantonsstrasse. Auf der zweispurigen Strasse waren weder ein Fussgängerstreifen noch geschützte und gut einsehbare Aufstellflächen für wartende Personen vorhanden. Eine gefährliche Situation insbesondere für Kinder, die kaum gesehen werden konnten und die selber keine genügende Sicht auf den Verkehr hatten.

Sofortmassnahme als Provisorium
An dieser Stelle, wo Fussgängerinnen und Fussgänger gezwungen waren, die Fahrbahn zu queren, waren die Sichtverhältnisse ein Problem. Damit die Sichtweiten gemäss VSS-Norm SN 640 273 gewährleistet und die Verkehrssicherheit erhöht werden konnte, wurde das Erstellen von «Trottoirnasen» und das Auftragen einer farblich gestalteten Oberfläche auf der Fahrbahn vorgeschlagen. Dank den «Trottoirnasen» konnnten Fussgängerinnen und Fussgänger nun an den Rand der verschmälerten Fahrbahn treten und so sichtbar für alle Verkehrsteilnehmenden ihr Querungsbedürfnis kundtun.

Die als Provisorium ausgeführte Sofortmassnahme konnte kostengünstig umgesetzt werden. Das Projekt wurde von der Gemeinde Poschiavo initiiert und finanziert, vom Büro Rombo GmbH geplant und projektiert, vom Regierungsrat genehmigt und von einem lokalen Bauunternehmen erstellt.

Projektbeteligte
Besteller/Auftraggeber:
Marco Passin, Gemeinde Poschiavo, Reparto tecnico

Planung und Projektierung:
Jordi Riegg / Enea Corubolo, Rombo GmbH, Zürich

Genehmigung: Regierungsrat Kanton Graubünden

Projektbegleitung:
Hanspeter Brigger / Antonia Bundi Gesundheitsamt Graubünden

Projektablauf
ab 2010: Projekt «Valposchiavo in Movimento»

2014: Angebot «Bewegungsräume in ihrer Gemeinde» im Rahmen des kantonalen Aktionsprogramm «Bisch fit?» - Analyse Fuss- und Schulwege

2015: Konzept mit Sofortmassnahmen zur Förderung des Fussverkehrs.

Sommer 2015: Gemeinderatsbeschluss für Realisierung einer Sofortmassnahme zur Sicherung des Fussgängerübergangs an der Via Bernina

Frühling 2016: Umsetzung Sofortmassnahme

Oktober 2016: Abschluss der ausführlichen Wirkungsanalyse, welche die Tauglichkeit der Massnahme dokumentiert.

Gesamtkosten
CHF 20'000 (Projektierung: ca: CHF 4'000 / Realisierung: ca: CHF 16'000)