Triesen (FL): Dorfpark

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Die Gebäude der Gemeindeverwaltung Triesen (FL) blieben lange Zeit ohne Bezug zur nahen Ortsdurchfahrt. Das Zwischengebiet war lange Zeit eine Brachefläche. Im Jahre 2013 konnte der „Bongert“ von der Gemeinde erworben werden. Damit waren die Voraussetzungen für die Anlage eines öffentlichen Raumes gegeben, der 2015 realisiert werden konnte. Die angestammten Trampelpfade waren Referenz für die neuen Wege, die nun eine Verbindung zwischen den Verwaltungsgebäuden und den Nutzungen an der Landstrasse herstellen. Der Dorfpark bietet naturnahe, schattige Aufenthalts- und Pausenorte an. Mitten im Dorfzentrum machen Brunnen, Obstbäume, Kieswege, Tische und Stühle ein Angebot für einen Lebensstil mit weniger Hektik und Mobilität.

Projektbeschrieb
In den 1980 Jahren wurde die neue Gemeindeverwaltung an einer Nebenstrasse gebaut. Die Gebäude waren umgeben von Parkplätzen und ohne direkte Verbindung zur Landstrasse und Bushaltestelle. Zwischen der Gemeindeverwaltung und der Landstrasse standen damals noch ein Bauernhaus und die Alte Post. Der Abbruch dieser Gebäude hinterliess eine Brache von Wegen durchzogen, die zum Hintereingang der Verwaltung, zum Jugendraum, Kindergarten und zur Musikschule führten.
2006 pflanzte die Bürgergenossenschaft Triesen, die das Kulturerbe der „Bongert“ pflegt, Apfel-und Birnbäume auf dieser Fläche. Nach der Sanierung und der Erweiterung der Verwaltungsgebäude im Jahre 2013 konnte der „Bongert“ von der Gemeinde Triesen erworben werden. Damit wurden die Voraussetzungen für die Anlage eines öffentlichen Raumes gegeben, der die Rückseite der angrenzenden Gebäude als Rahmen ins Blickfeld und den neuen Park im Dorfzentrum verortet.
Das Entwurfskonzept gründet auf dem Gedanken, die bestehenden Qualitäten des Ortes zu stärken und mit einfachen Interventionen den unterschiedlichen Nutzungen Raum zu bieten.
Der Verlauf der angestammten Trampelpfade wurde formal optimiert und mit Kies stabilisiert. Diese Wege verbinden nun einerseits den öffentlichen „Bongert“ über einen neuen Treppenaufgang mit dem Verwaltungsgebäude und der Musikschule und binden andererseits den Dorfpark an die Landstrasse an. An diese Wege angrenzend sind im Radius der Baumkronen kurz gemähte Rasenkreise als schattige Aufenthalts und Pausenorte erreichbar. So entstanden formal organisch strukturierte Raumfolgen. In diesen Rasenkreisen stehen leuchtend blaue Tische und Stühle, die leicht sind, damit sie je nach Sonnenstand und Wetter angeordnet werden können. Der Rest der Magerwiese wird nur 2 mal pro Sommer gemäht um Flora und Fauna zu schonen und der Natur Spielraum zu geben.
Neben diesen organisch strukturierten Raumfolgen liegt entlang der Geländekante eine orthogonale Komposition wie eine Abflugpiste im „Bongert“. Ihre Orientation nimmt einerseits die Geometrie der Musikschule auf und weist anderseits in ihrer fiktiven Verlängerung aus dem Rheintal nach den Ostfriesischen Inseln hin.
Die Kiesspur verbindet die abgetreppten Plattformen besteht aus verschiedenen Elementen, die zum Spielen oder sich Treffen am Wasser einladen. Die grosszügigen Sitzstufen und das Liegepodest sind zum Parkplatz und angrenzenden Jugendraum hin orientiert.
Versetzter Mittelpunkt ist die Brunnenanlage mit ihrem leicht abgedrehten gebogenem Wasserspeier, der wie eine Magnetnadel auf den Nordpol zeigt und Triesen mit den gedachten fernen Horizonten der Nordsee verbindet, wohin alles Wasser des Rheins mit der Zeit hinfliesst.

Organisation
Auftraggeber: Gemeinde Triesen (FL); Paul Eberle, Leiter Bauverwaltung; Stefan Banzer, Leiter Tiefbau Unterhalt
Auftragnehmerin: Catarina Proidl, Landschaftsarchitektin, Dipl.Ing. BSLA, Jacqueline Kissling, Landschaftsarchitektin BSLA

Zeitraum
Mai bis Dezember 2014:  Planung
Februar bis Mai 2015: Realisierung

Finanzierung
CHF 330‘000