La Tour-de-Peilz (VD) : Place publique des Anciens-Fossés

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Am Fusse der Stadtmauer, mitten im Stadtzentrum von La Tour-de-Peilz, liegt die Place des Anciens-Fossés, die im Sommer 2015 ein neues Gesicht erhalten hat. Dank dem Bau einer Tiefgarage (250 Parkplätze, Kofinanzierung durch Migros und Coop) hat sich der ehemalige Strassenraum und Parkplatz in einen öffentlichen Raum verwandelt, wo Begegnung und Austausch stattfinden.


Projektbeschrieb
Der Platz ist ein wichtiges Verbindungsglied auf der Fussverkehrsachse zwischen Bahnhof und Seeufer. Die Platzlängsachse im neu belebten Stadtzentrum ist in drei Unterbereiche gegliedert, die Raum für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten sowie jeweils eine eigene Atmosphäre bieten:

  • Die «Placette du Temple» mit dem Springbrunnen, wo der Wochenmarkt stattfindet. 
  • Die überdachte «Placette centrale» mit dem Hauptzugang zur Tiefgarage.
  • Der kleine Platz vor dem Gemeinschaftszentrum «Salle des Remparts», auf dem Freiluft-Kulturveranstaltungen stattfinden können.
Das Wasser und die Bepflanzung sind die strukturgebenden und identitätsstiftenden Gestaltungselemente. Die Vegetationsstruktur ist einfach gehalten und ermöglicht abwechslungsreiche Stimmungsbilder. Das Wasser, das mal tröpfelt, mal emporschiesst, mal stagniert, belebt und attraktiviert die drei kleinen Plätze. Eine Wasserrinne durchfliesst den Platz und veranschaulicht, wo früher der Stadtgraben verlief. Die harte Grenze zur Schule wurde zugunsten eines neuen multifunktionalen Übergangsplatzes aufgelöst. Die Spielgeräte, die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Spielmuseum entstanden sind, befinden sich unter dem Blätterdach der Feldahorne. Der Platz ist für den motorisierten Verkehr gesperrt; einige Kurzzeitparkplätze sind an den Platzenden verfügbar.
Nach Auftragsvergabe wurde das Projekt innerhalb von drei Jahren geplant und umgesetzt, was nur dank der effizienten Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den kantonalen Dienststellen, den Ingenieuren und den Architekten der Tiefgarage möglich war.

Organisation
Auftraggeber: Commune de La Tour-de-Peilz, Service de l’Urbanisme et des Travaux Publics
Projektverfasser:
Landschaftsarchitektur: HÜSLER & Associés Sàrl (Mandataire principal)
Verkehrsingenieur: Team + Transports – environnement – aménagement du territoire
Bauingenieur: Willi SA ingénieurs civils            
Architekt : Alp’Architecture

Meilensteine
2012-2013 : Landschaftsarchitekturwettbewerb im Einladungsverfahren / Studie und Projekt / öffentliche Anhörung
2014 – 2015 : Realisierung
Été 2015 : Inbetriebnahme

Finanzierung
Gesamtbaukosten: CHF 5'000'000.– (inkl. Werkleitungen, Kanalisation, MwSt. etc.)

Bewertung der Jury
Die ambitionierte und relativ luxuriöse Umgestaltung dieses städtischen Raums profitiert von der Verlegung der oberirdischen Parkplätze in eine Tiefgarage. Der langgestreckte Platz ist intelligent gestaltet, zumal er in drei Bereiche mit jeweils unterschiedlicher Atmosphäre aufgeteilt ist. Die Auflösung der physischen Grenze zum angrenzenden Schulareal verleiht dem Platz willkommene Weite. Die Kontinuität des Ensembles gewährleistet eine Pflastersteinallee unterschiedlicher Breite von Ost nach West entlang des einstigen Stadtgrabens.
Die Zufahrten zur Tiefgarage an den beiden Enden des Platzes sind imposant und reduzieren den Raum für die Fussgänger stark. In Platzmitte ist der Fussgängerzugang zur Tiefgarage mit einer markanten Struktur überdacht. Das Platzensemble wird von der Rückseite von Gewerbegebäuden gefasst, die noch wenig attraktiv sind; mit der neuen Rolle als öffentlicher Raum dürfte sich aber dieses Bild schrittweise verändern. Das Gestaltung ist überschaubar und kohärent, die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten sind gut integriert.
Die Place des Anciens-Fossés wertet die wichtigen Querverbindungen (Avenue de la Gare / Place du Temple und Rue du Collège / Rue Saint-Théodule) auf. Diese sorgen für kontinuierliche Fussgängerströme auf dem Platz, was zu dessen Belebung beiträgt. Obwohl nicht mehr Bestandteil des Projekts, bedauert die Jury, dass der letzte Abschnitt der Fusswegverbindung bis zum Bahnhof immer noch von Autos verstellt wird.