In den vergangenen Jahren ist die Hauptverbindung in der Churer Innenstadt in Etappen vom motorisierten Verkehr befreit und in ein Fussgängerzonen-Juwel verwandelt worden. Mitten im Herzen der ältesten Stadt der Schweiz stellt die Bahnhofstrasse die direkte Verbindung zwischen Bahnhof und Altstadt dar. Seit Mai 2016 ist sie die beliebteste Flanier- und Aufenthaltsmeile von Chur. Die gesamte Fläche von rund 6500 m2 wurde als Fussgängerzone mit Natursteinplatten aus Andeerer Granit und einer raumbildenden einladenden Möblierung ausgebildet.
Projektbeschrieb
Organisation
Auftraggeber: Stadt Chur - Tiefbaudienste (Unterstützung: Abteilungen Stadtentwicklung und Freiraumplanung, Werkbetrieb, Stadtpolizei).
Projekt: Planergemeinschaft Ghielmetti/Gemperli/Brunner; Büro Müller Illien Landschaftsarchitekten (Postplatz)
Projektierung und
Umsetzung: FHP Bauingenieur AG; ARGE Bahnhofstrasse, Mettler Prader AG / HEW AG / Schlub AG (untere Bahnhofstrasse); KIBAG AG (obere Bahhofstrasse)
Zeitraum
1989: Annahme des Gesetzes für eine verkehrsfreie Altstadt durch das Churer Stimmvolk
2008: Abschluss Realisierung Fussgängerzone in der Altstadt (Poststrasse) und Fertigstellung Bahnhof mit Bahnhofplatz
2012: Fertigstellung Neugestaltung und Sanierung untere Bahnhofstrasse
2016: Einweihung durchgehende Fussgängerzone vom Bahnhofplatz bis zum Martinsplatz
Projektkosten
Fussgängerzone Altstadt (Poststrasse):
Umgestaltung der Poststrasse ohne
Werkleitungen: CHF 1'650'000.00.
Sanierung und Gestaltung untere
Bahnhofstrasse (Bahnhof – Alexanderplatz): CHF 2'460'000.00
Sanierung und Gestaltung obere Bahnhofstrasse
(Alexanderplatz – Postplatz): CHF 2'350'000.00
Video zur Flaniermeile.
Bewertung der Jury
Die Fussgängerzone in Chur ist ein gelungenes Beispiel für eine attraktive Flaniermeile mit einer ansprechenden Materialisierung und Möblierung. Beeindruckt hat die Jury der Mut der Stadt Chur, die Untere Bahnhofstrasse nachträglich von einer Begegnungszone in eine Fussgängerzone umzuwandeln, was einen grossen Überzeugungsaufwand bei den Betreibern der kommerziellen Nutzungen entlang der Bahnhofstrasse erforderte. Nach 28 Jahren beharrlichem Einsatz ist es Chur gelungen, eine für die Zufussgehenden attraktive Verbindung vom Bahnhof bis in die ebenfalls autofreie Altstadt zu realisieren. Der rege Fussverkehr zeigt, dass das Resultat sowohl von der Churer Bevölkerung als auch von Touristen mit Begeisterung angenommen wird.