Canton de Neuchâtel: Plan directeur des rives du lac

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Angesichts der Nutzungskonflikte wird mit dem Plan directeur des rives du lac der Ausgleich gesucht zwischen der Erhaltung von Naturräumen und der Artenvielfalt sowie der Verbesserung des Fussswegnetzes und der öffentlichen Räume.


Projektbeschrieb
Der Plan directeur des rives du lac präzisiert die Ziele, Massnahmen, Prioritäten und Verantwortlichkeiten für die Umsetzung des kurz- und mittelfristigen Ufermanagements am Neuenburgersee. Er umfasst eine Reihe konkreter Handlungsanweisungen, die als Grundsätze, Aktionslinien und Kernmassnahmen in drei Bereichen formuliert sind:
- Natur, Landschafts- und Ortsbildschutz
- Siedlungsentwicklung und Tourismus
- Fuss- und Veloverkehr sowie Schifffahrt

Der «Sentier du lac» verläuft streckenweise bereits entlang dem Seeufer. Der neue Richtplan sieht vor, dass der Weg an wichtigen Tourismusorten ergänzt, in Naturzonen jedoch in eingerückter Position gehalten wird. Dank einer Grundlagenstudie und einem breiten Mitwirkungsverfahren hat sich die klare Absicht gezeigt, die landschaftliche Vielfalt und deren Attraktivität zu erhalten. Die verschiedenen Ansprüche konnten unter einen Hut gebracht werden. Ein wichtiges Ziel ist, die öffentlichen Räume und das Fuss- und Velo­verkehrsnetz zu optimieren und zu ergänzen. Der öffentliche Zugang zum See soll partiell rechtlich gesichert und ergänzende Anlagen sollen geschaffen werden. Damit soll die Qualität und Durchgängigkeit des Seeuferwegs gewährleistet, die Signalisation und der Komfort verbessert sowie die Verbindungen zu öffentlichen Uferplätzen ermöglicht werden.

Organisation
Auftraggeber: Service de l’aménagement du territoire du canton de Neuchâtel (SAT)
Projektverfasser: urbaplan, bureau d’urbanisme, d’aménagement du territoire, de paysage et d’environnement / Aquarius, bureau d'ingénieurs en environnement spécialisé dans les milieux aquatiques
Partizipation:
- Partizipativer Workshop am Ende der Analysephase
- Öffentliche Anhörung zu den Richtplaninhalten in den 11 Gemeinden und bei involvierten Interessengruppen
- Öffentliche Vernehmlassung der ersten Version des Richtplans in den 11 Gemeinden und bei involvierten Interessengruppen

Meilensteine
2012-2013 : Grundlagenstudie «paysages des rives du canton de Neuchâtel»
2013 – 2014 : Partizipativer Workshop / öffentliche Anhörung
2015-2016 : Ausarbeitung des Richtplans
2016 : Öffentliche Vernehmlassung
Mars 2017 : Genehmigung durch den Grossen Rat des Kt. NE (Exekutive) / Umsetzung im Rahmen von Ortsplanungsrevisionen der
11 beteiligten Gemeinden

Finanzierung
Etude de base des paysages et atelier participatif: CHF 61'000.– (HT)
Plan directeur jusqu'à la validation politique: CHF 86'000.– (HT)


Bewertung der Jury
Die Erstellung eines Richtplans für das gesamte Seeufer des Kantons Neuenburg ist ein sehr ambitiöses Unterfangen. Die verschiedensten Nutzungen, Ansprüche und Entwicklungsziele in diesem Massstab unter einen Hut zu bekommen und in konkrete und griffige Massnahmen zu giessen, erfordert Weitsicht, Fachkompetenz, gut strukturierte Verfahren mit Einbezug der Akteure und der Bevölkerung und v.a. einen langen Atem.
Dem Kanton Neuenburg ist zusammen mit den elf Standortgemeinden eine exemplarische und moderne Planung gelungen, die auf dem Prinzip der multifunktionalen Landschaft aufbaut. Die Sicherung und der Ausbau des Fuss- und Veloverkehrsnetzes und insbesondere die Qualität der Fusswegverbindungen spielen dabei eine zentrale Rolle. Der Richtplan gibt Verbindungen vor und lenkt die Erschliessung des Seeufers in Abwägung der Erholungs- und Schutzbedürfnisse. Mit dem Richtplan erhalten die betroffenen Gemeinden ein konkretes, gut strukturiertes und überdies gut lesbares Instrument zur Umsetzung der anspruchsvollen Zielsetzungen – in Bezug auf den Fuss- und Veloverkehr aber auch weit darüber hinaus.